Liebe Leserinnen und Leser

Ich möchte mich gerne vorstellen: Mein Name ist Miro.

Nachdem ich kurz woanders wohnte, bin ich vor einer Woche zu meinen Pflegeeltern gekommen und durfte mein eigenes Zimmer beziehen. Als meine Pflegemama die Box öffnete, suchte ich mir schnell ein sicheres Plätzchen neben dem Schrank und machte mich ganz klein. Meine Pflegemama und mein Pflegepapa kommen jeden Tag mehrmals zu mir herein und reden mit ruhiger und sanfter Stimme mit mir. Sie streicheln mich auch jedes Mal, obwohl ich das nicht gerne mag. Ich drücke mich dann ganz flach auf den Boden und lege die Ohren nach hinten. Wenn sie mir dann aber mein Lieblingsleckerli vor die Nase halten, kann ich nicht anders und will das unbedingt essen.

        

        

In den ersten Tagen versteckte ich mich immer sofort, wenn ich meine Pflegeeltern vor der Türe hörte und manchmal fauchte ich sie noch an. Ich wusste immer wann jemand kommt, weil sie vorher leise an die Türe klopften und meinen Namen sagten. Doch nach ein paar Tagen kam meine Pflegemama plötzlich ganz unangemeldet herein und überraschte mich dabei, wie ich mitten im Zimmer sass. Ich habe sie gut beobachtet und mich nicht bewegt und sie hat einfach ihre Sachen geholt und ist wieder raus gegangen. Das war gar nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte! Nun kommen meine Pflegeeltern immer ohne Vorankündigung herein und ich muss mich nicht mehr vor ihnen verstecken. Manchmal legt sich meine Pflegemama vor meinem Schlafplatz zu mir auf den Boden und liest dort ein Buch oder hört Musik. Sie spricht dann immer mit mir. Ich mag es, wenn sie auf dem Boden liegt, weil ich es nicht gerne habe, wenn mich jemand plötzlich von oben herab streichelt. Mein Pflegepapa kommt manchmal vor meiner Pflegemama nach Hause. Dann besucht er mich in meinem Zimmer und öffnet das Fenster, um frische Luft hereinzulassen. Bei dieser Gelegenheit spricht er mit mir und manchmal bekomme ich ein wenig Katzenmilch. Dann muss mein Pflegepapa wieder an die Arbeit und ich geniesse wieder meine Ruhe.

        

Wenn meine Pflegeeltern abends in Bett gehen, schleiche ich mich aus meiner Kartonbox und laufe durch das Zimmer. Ich schaue dann gerne aus dem Fenster heraus. Es hat auf dem Boden in meinem Zimmer viele Spielsachen und manchmal spielt mein Pflegepapa mit einem Faden oder einem Ball vor meiner Box. Das interessiert mich aber nicht und auch wenn ich alleine bin, spiele ich nie. Ich muss mich ja erst noch an meine Umgebung gewöhnen. Einmal habe ich meine Pflegemama dabei erwischt, wie sie vom Balkon aus durch’s Fenster zu mir hereinschaute. Da musste ich mich erst einmal unter dem Kratzbaum verstecken und sie gut beobachten.

        

Anfangs Woche kam meine Pflegemama wieder einmal zu mir ins Zimmer und legte sich zu mir hin. Sie redete ganz lieb mit mir und hatte mein Lieblingsfutter dabei. Plötzlich hörte ich ein unbekanntes Geräusch. Das musste etwas grosses und sicher etwas gefährliches sein! Meine Pflegemama redete beruhigend auf mich ein und wollte mir mein Lieblingsfutter geben, doch ich konnte nur auf die Türe starren, hinter der das Monster sein musste. Meine Pflegemama nahm ein flaches Gerät hervor, mit dem sie manchmal Fotos von mir macht und spielte darauf beruhigende Katzenmusik ab. Das gefiel mir gut! Es beruhigte mich und ich vergass für einen Moment das laute Monster. Nach ein paar Minuten kam dann mein Pflegepapa ins Zimmer und verkündete: «Fertig Staub gesaugt!» und streichelte mich.

        

Dass mich meine Pflegeeltern immer streicheln, gefällt mir noch nicht so gut. Was ich aber gerne mag, ist wenn sie mich am Hals kraulen. Dann schliesse ich auch mal die Augen und freue mich dann auf mein Leckerli als Belohnung. Seit ein paar Tagen lassen meine Pflegeeltern die Zimmertür manchmal ein wenig länger offen. Da muss noch eine ganz neue Welt hinter dieser Tür sein… Ich getraue mich aber noch nicht, diese Welt zu entdecken. Vielleicht nächste Woche. Ich werde euch dann davon berichten.

Euer Miro

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