Völlig unerwartet werde ich aus dem Schlaf gerissen. Ich hatte es mir soeben auf einem Reissbesen bequem gemacht. Zusammen mit meiner Schwester steckt man mich in eine Transportbox und unsere zweitägige Odyssee fängt an. Wir, das bin ich Monti, meine Schwester Lucy und mein bereits verstorbener Bruder, sind auf einem Bauernhof geboren und aufgewachsen und ich weiss momentan nicht was jetzt grad mit uns passiert .

         

         

Wir werden zu einem Tierarzt gebracht, wo wir die Nacht verbringen. Am nächsten Morgen untersucht man uns, wir werden mit Medikamenten vollgepumpt und halb benommen wieder in ein Auto verfrachtet und weiter geht die Fahrt. Völlig erschöpft erreichen wir am Nachmittag unsere Pflegestelle .

          

         

         

In einem schön eingerichteten Zimmer mit vielen Kuscheldecken finden wir endlich Ruhe und können schlafen. Wir schlafen sehr viel. Pflegemami steckt immer wieder beunruhigt den Kopf ins Zimmer, um zu schauen wie es uns geht. Aber wir machen während fünf Stunden keinen Wank mehr, wir sind einfach SEHR müde und schlafen unseren Medikamentenrausch aus.

         

         

         

Ein knurrender Magen und feiner Essensduft in der Nase weckt uns. Wir schlagen uns die Bäuche voll und können es nicht fassen, dass einfach immer Essen da steht, wann immer wir wollen. Wir sind es gewohnt, den ganzen Tag mit hungrigen Bäuchen herumzulaufen. So langsam fangen wir an unser neues Zuhause zu entdecken. Da liegen so viele Sachen auf dem Boden, das rollt, piepst, sonst einen Lärm macht oder sich wuschelig anfühlt. Ein Paradies zum Spielen. Leider werden wir beim Spielen immer wieder unterbrochen. Pflegemami kommt ständig herein zum Inhalieren, Medikamente verabreichen, Augen salben, Popo waschen…. Ich glaube wir brauchen noch sehr viel intensive Betreuung und Pflege bis wir endlich wieder gesund sind .

         

         

         

Innerhalb zwei Wochen werden wir 2x in die Transportbox gesteckt und zum Auto getragen. Ich habe jedes Mal Angst, dass wir wieder an einen neuen Ort kommen, wo wir hungern müssen und vernachlässigt werden. Wir wollen nicht weg, uns gefällt es hier. Wir bekommen sehr viele Streicheleinheiten, haben immer einen vollen Fressnapf und fast täglich neues Spielzeug. Aber meine Angst ist unbegründet, wir fahren nur zum Tierarzt. Er drückt mir meine Analdrüsen aus, tastet meinen Bauch ab, der voller Würmer ist und verabreicht mir eine Augensalbe. Ich bin ganz anständig und lasse alles über mich ergehen, denn ich weiss, dass es mir nachher besser geht. Meine Schwester Lucy hat das noch nicht verstanden, sie kann richtig zickig sein, wenn es darum geht irgendwelche Medikamente zu nehmen. Unsere Pflegemami hat jedes Mal grosse Mühe die zappelnde und kreischende Lucy zu halten um die Augensalbe reinzumachen . Aber am Schluss ist sie immer die Gewinnerin.

         

Ach, unsere Pflegemami steht wieder vor der Türe mit dem Becken zum Inhalieren. Kann also nicht mehr weiter erzählen. Jetzt heisst es Augen zu und durch, schliesslich ist es ja zu unserem Besten.

Bis zum nächsten Mal, Euer Monti

 334 Leser

Hinterlasse einen Kommentar

Spendenkonto

Katzenfreunde Schweiz
Raiffeisenbank Surbtal-Wehntal, 5426 Lengnau
IBAN-Nr. CH05 8080 8001 2074 8482 3

Katzenfreunde Schweiz © 2024. All rights reserved

de_DEGerman