Hallo liebe Leserinnen und Leser!
Was für eine Woche! Ich bekam Besuch von der Nichte meiner Pflegeeltern. Sie ist noch ein sehr kleiner Mensch (erst 5 Jahre alt) und ich war noch ein wenig skeptisch, als ich zum ersten Mal ihre Stimme in der Wohnung hörte. Doch als sie mich dann in meinem Zimmer besuchen kam, war das gar nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte! Sie kam mit meinen Pflegeeltern ins Zimmer und hielt mir die Hand hin, damit ich sie beschnuppern konnte. Sie wirkte sehr nett und geduldig und so liess ich mich sogar von ihr am Kopf kraulen und streicheln. Sie erzählte mir dann von ihrer eigenen Katze Mara und sagte, dass Mara auch ganz scheu sein könne, wenn fremde Menschen kommen. Nach einer Weile meinte sie dann, dass ich jetzt vielleicht wieder meine Ruhe haben wolle und sie winkte mir zu und versprach, mich später wieder zu besuchen.
Am Anfang war es noch sehr ungewohnt, eine fremde Stimme in der Wohnung zu hören. Ich verkroch mich deshalb lieber in meiner Lieblingsecke und horchte aufmerksam. Der kleine Mensch quasselte viel und sang und tanzte zu Kinderliedern herum. Daran gewöhnte ich mich aber schnell und ich entspannte mich. Am Abend kam der kleine Mensch wieder gemeinsam mit meiner Pflegemama und brachte mir Futter. Ganz vorsichtig hielt mir das Mädchen ein Leckerli hin, doch ich getraute mich noch nicht, es aus ihrer Hand zu fressen und so liess sie es vor mir liegen und meinte, sie schaue dann später nochmals vorbei, um zu sehen, ob ich es gegessen hätte. Als sie zurückkam, war das Leckerli weg und sie sagte mir gute Nacht. Spielen wollte ich an diesem Abend nicht. Normalerweise spiele ich noch lange mit meinen Pflegeeltern und kuschle mit ihnen im Bett. Heute liess ich es aber sein. Der kleine Mensch war zwar sehr lieb und geduldig, aber entspannen konnte ich mich noch nicht so richtig.
Am nächsten Morgen wurde ich ganz früh von dem kleinen Mädchen besucht. Sie half meiner Pflegemama beim Putzen vom Katzenklo und brachte mir frisches Trinkwasser und Futter. Den Rest vom Tag hatte ich meine Ruhe und die ganze Wohnung für mich alleine. Am Abend war dann der kleine Mensch wieder weg und ich hatte meine Pflegeeltern für mich alleine. Das habe ich sehr genossen!
In dieser Woche habe ich mich noch einmal mehr geöffnet. Ich geniesse das Zusammensein mit meinen Pflegeeltern noch mehr und lasse mich länger streicheln und sogar kuscheln! Es stört mich nicht, wenn mir jemand nahekommt beim Kuscheln oder mich aufhebt und umplatziert. Ich habe inzwischen ein grosses Vertrauen und lasse vieles mit mir machen, wenn ich entspannt bin.
Wenn ich mit meinem Pflegepapa spielen will, lasse ich es ihn wissen, indem ich mit dem Schwanz zucke und ihm beim Vorbeilaufen sanft ans Bein springe. Dann laufe ich ihm voraus ins Spielzimmer und lege mich angriffslustig unter den Kratzbaum, damit er mit mir spielt.
Am Morgen freue ich mich inzwischen riesig darauf, wenn endlich meine Pflegeeltern ins Zimmer kommen! Dann warte ich manchmal sogar gleich hinter der Türe und miaue sie vor Freude an, wenn sie das Zimmer betreten. Manchmal streiche ich meinem Pflegepapa um die Beine und lasse mich dann auf seine Füsse fallen, damit er nicht weiterlaufen kann. Dann lacht er immer und sagt, dass ich die süssesten Dinge immer dann mache, wenn keine Kamera da sei!
Inzwischen darf ich übrigens in der Nacht wieder in der ganzen Wohnung sein. Ich habe meinen Pflegeeltern bewiesen, dass ich meine Krallen nur noch am Kratzbaum wetze und bis jetzt habe ich mich immer daran gehalten!
So langsam mache ich es meinen Pflegeeltern nicht leicht, mich eines Tages weggeben zu müssen. Ich habe mich richtig in ihre Herzen gekuschelt und gespielt. Aber sie freuen sich unglaublich für mich, wenn ich einmal ein liebevolles Zuhause für immer gefunden habe und ich die neuen Menschen genauso für mich gewinnen kann wie sie. Bis dahin werde ich noch viel Zeit mit Kuscheln verbringen.
Bis bald, euer Miro
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