Wieder einmal setzt mich meine Pflegemami in die Transportbox und wir gehen Auto fahren. Sie bringt mich zum Tierarzt und lässt mich einfach dort. Ich verstehe die Welt nicht mehr, aber lange kann ich nicht darüber nachdenken, denn schon werde ich sehr müde und schlafe bald ein . Ein paar Stunden später wache ich auf. Ich liege wieder in der Transportbox und höre die Stimme vom Pflegemami. Wir fahren nach Hause. Irgendwas ist mit mir geschehen, aber ich weiss nicht so genau was, bis mir mein Pflegemami sagt, dass ich kastriert worden sei. Naja, das hindert mich nicht, den ganzen Abend wieder durch die ganze Wohnung zu rennen .
Eine Woche später stehe ich schon wieder auf dem Tisch beim Tierarzt. Diesmal gibt es nochmals ein kleines Pieks, meine zweite Impfung. Der Tierarzt ist begeistert wieviel ich schon wieder zugenommen habe seit dem letzten Mal und ich sei ein wahnsinnig aufgewecktes Kerlchen, das sehe er in meinen Augen. Ich bin mega stolz und halte den Kopf grad noch ein bisschen höher .
Heute ist Samstag und alles etwas anders. Meine Pflegemami hat irgendwie einen traurigen Ausdruck im Gesicht. Schon am Morgen früh hat sie ganz lange mit mir im Bett gekuschelt, obwohl ich eigentlich schon lange spielen wollte . Und auch jetzt sitze ich bei ihr auf dem Schoss, sie redet kein Wort, sondern streichelt mich einfach nur die ganze Zeit und hat immer wieder Tränen in den Augen. Und dann fängt sie an zu reden. Sie erzählt mir, dass ich heute in mein neues Zuhause umziehe, zu einer ganz lieben Frau, die sich schon riesig auf mich freut und einem jungen Kater, der mein neues Gspänli sein wird. Ich schaue sie verdutzt an. Ich bleibe also nicht hier, bei Fiona und Monti ?
Wenig später sitze ich in der Transportbox. Ich bin etwas unsicher und nervös. Und vor lauter Nervosität verkacke ich die ganze Transportbox. Wir machen einen Notstop, meine Pflegemami redet beruhigend auf mich ein, nimmt mich heraus, putzt mich und die ganze Box, bevor es wieder weitergeht.
Nun bin ich also hier. Eine liebe Frau streichelt mich und ein Kater schaut mich eindringlich an und faucht. Ich verkrieche mich zuerst einmal unter’s Bett, da ist es sicher. Aber meine Neugier ist nun doch grösser. Schon bald erkundige ich die Wohnung und die Stimme von meiner Pflegemami ist noch beruhigend nah. Aber jetzt heisst es Abschied nehmen. Ich spüre es förmlich wie schwer es meiner Pflegemami fällt ohne mich nach Hause zu kehren und ich möchte sie so gerne trösten und ihr sagen, dass sie sich keine Sorgen machen muss. Sie drückt mich noch ein letztes Mal ganz fest und verspricht mir, mich bald besuchen zu kommen. Und als sich die Türe hinter ihr schliesst, kehre ich mich um, atme tief durch und strecke mich nochmals. Ja, ich bin bereit für ein neues Kapitel in meinem Leben !
Euer Masou
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