Liebe Tagebuchleser

Als Pflegemami möchte ich mich heute mal selber an euch wenden. Die liebe Lacky ist noch bei uns und sie hat einen ganz grossen Wandel gemacht, den man nur selten erleben darf. Ich bin sehr beeindruckt von dem Charakter, der sich inzwischen zeigt. Die liebe Lacky? Ja genau!

         

Wie ihr euch vielleicht erinnert, hat man von Lacky am Anfang nicht viel mitbekommen. Sie hat sich versteckt so gut es ging und das einzige was sie verraten hat wo sie ist, ist dass diverse Gegenstände angefangen haben zu fauchen. Sie wollte nichts, aber auch gar nichts mit Menschen zu tun haben.

         

Heute hingegen ist Lacky jeden Morgen und Abend zur Stelle und fordert regelrecht ihre Streicheleinheiten . Sie liebt es am Kopf gekrault zu werden und auch am Bauch darf es ab und zu mal sein. Erkunden und Spielen gehört absolut zu ihren Hobbies und ein Spielkamerad ist auch erwünscht. Meinen Katzen gegenüber verhält sie sich sehr höflich und man sieht, dass sie versucht zu gefallen. Sie fordert zum Spiel auf und checkt immer mal ob das ok ist was sie macht. Lacky sucht Nähe und Zuneigung von meinen Katzen aber auch von mir.

         

Aber wie haben wir diesen Wandel geschafft? Zeit, Geduld, Trainings und Anwesenheit waren längst nicht alles. Sie zeigte uns Tag für Tag, dass sie mit uns nichts zu tun haben will. Viele geben nach einer Zeit bei solchen Katzen auf, aber wir haben weitergemacht. Mehrmals täglich haben wir sie gesucht und uns in ihrer direkten Nähe aufgehalten. Mit Spielsachen und Leckerlis ihr abgewöhnt zu schlagen und ihr die Zeit gegeben darüber nachzudenken, was passiert ist. Zwei Monate lang haben wir mit ihr gearbeitet und trotz störenden Standardbesuchen beim Arzt versucht ihr Vertrauen zu gewinnen.

         

Nach und nach wurden ihre Kameraden geholt und die fauchende Kiste, das fauchende Bett oder die fauchende Couch blieb zurück. Es gab Interessenten für Lacky, doch Lacky interessierte sich nicht für diese. Fast so als ob sie hierbleiben möchte. Sobald Besuch kam versteckte sie sich wieder. Nun hiess es den Besuch schulen und diesen mit der kleinen Katze arbeiten lassen, mit den gleichen Trainings, die wir zuvor gemacht hatten. Was sich bei Menschen als noch schwerer zu sein herausstellte als bei Katzen .

Und es ist gelungen – bei den letzten beiden Besuchen zeigte sie sich zwar scheu aber im Bewusstsein, dass sie hier sicher ist, mit einer Neugier, die absolut die Angst überwog. Zu gerne hätte ich alles fotografiert, damit ihr es auch sehen könnt, aber es ist schwer den Besuch und die Katze zu koordinieren und dann auch noch mit der dritten Hand die Kamera zu halten.

Ich bin fasziniert von dem, was ich mit Lacky erleben durfte und kann nur wiederholen: Lacky’s Vertrauen zu gewinnen dauert! Es dauert lange und das muss man wissen. Die Geduld und die Arbeit lohnen sich jedoch, denn wenn sie einmal Vertrauen gefasst hat, ist sie eine ganz tolle Lebensbegleiterin und schenkt einem alles was sie hat! Nun fragen sich manche Tagebuchleser vielleicht, wie ich es schaffe eine so tolle Katze nach so viel Arbeit und Herzblut wieder herzugeben? Die Antwort ist bei Lacky nicht einfach . So viele Nerven wie sie mir geraubt hat, so lieb habe ich sie auch gewonnen. Doch wir sind dem Verein beigetreten um Katzen ein Sprungbrett zu sein. Je weniger Katzen wir selber haben, desto mehr Katzen können wir helfen ein tolles zu Hause zu finden .

         

Und wir hoffen daher auf den Menschen, auf den Lacky bei uns wartet, um dann wieder einer neuen Gruppe als Sprungbrett zu dienen. Für diese anspruchsvolle Katze wünschen wir uns ein Daheim ohne Kinder, mit Katzenerfahrung und Verständnis, bevorzugt mit Katzenkameraden. Auch Hunde ist sie gewohnt und wenn sie eine Rückzugsmöglichkeit hat, stört es sie auch nicht wenn es mal hektischer wird.

Tierische Grüsse
Steffi, Michi und alle tierischen Helfer

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