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Besuch bei Henry (Felix)

Ich nähere mich dem neuen Zuhause von Henry und es ist mir bewusst, dass dies ein ganz emotionaler Besuch sein wird. Henry ist letzten Dezember an FIP (feline infektiöse Peritonitis) erkrankt. Sie gilt als eine der bedeutendsten infektiösen Todesursachen bei Katzen. Henry war dem Tod näher als dem Leben, aber die neuen Besitzer haben schnell reagiert und den Kampf gegen FIP aufgenommen. Unglaubliche Strapazen haben sie durchlebt, 84 Tage mussten sie Henry täglich eine schmerzhafte Spritze setzen, diverse Medikamente verabreichen und ihn 24 Std unter Beobachtung haben 😮. Aber sie haben es geschafft, sie haben Henry ein zweites Leben geschenkt 😻! Und dieses zweite Leben beginnt er nun in vollen Zügen zu geniessen, er hat so einiges nachzuholen…

        

Deshalb war er gar nicht begeistert, dass Gaby und Josi heute Morgen nach dem Frühstück das Katzentörchen geschlossen hielten 😕. Was soll denn das, hat er sich wohl gedacht. Leider kann ich keine Nachkontrolle machen, wenn keine Katze da ist. Ich bin mir so sehr gewohnt, dass meine ehemaligen Pflegekatzen sofort verschwinden, wenn ich zur Türe hereinkomme, aber nicht so Henry. Er sitzt im Wintergarten und schaut sehnsüchtig nach draussen, wo sein Gspänli herumspringt 😉. Zögerlich kommt er auf mich zu, schnuppert an meiner Hand und ich kann ihn sogar ein wenig streicheln. Was für ein Erfolgserlebnis für mich! Er ist ein wunderschöner, schlanker, athletischer Kater geworden. Ich mache ein paar Fotos von ihm, schenke ihm ein kleines Spielzeug, das er sogleich als seine Beute betrachtet und lasse ihn dann ziehen. Er will nach draussen!

        

 

Ich setze mich mit Gaby und Josi an den Tisch und das Hauptthema ist natürlich FIP und die letzten Monate. Unglaublich, was alle Beteiligten durchgemacht haben und wie tapfer Henry alles über sich ergehen lassen liess. Eigentlich müsste man annehmen, dass Henry nach dieser Zeit das Vertrauen in die Menschen verloren hat und es nicht mehr liebt angefasst zu werden. Aber das Gegenteil ist geschehen. Es hat sich eine unglaubliche tiefe Verbundenheit entwickelt 🥰. Eine Beziehung zwischen ihm und Gaby und Josi, die wohl schwer zu beschreiben ist. Er liebt es immer noch gehalten zu werden, schmiegt dann seinen Kopf an das Kinn und zeigt somit seine ganze Liebe zu den Besitzern. Henry ist sehr zutraulich, liebenswürdig und anhänglich, er liebt es in der Nähe seiner Menschen zu sein und ist ein umgänglicher Kater. Er kommt mit jeder Katze gut aus, mit dem Nachbarshund und auch mit seinen zwei Gspänlis Sina und Ginny, die ihn innig lieben. Während Henry krank war, sind Sina und Ginny sehr einfühlsam mit ihm umgegangen. Als er so kraftlos da lag, sind sie oft bei ihm gelegen und haben ihn geleckt. Aber sie spürten auch, wenn er in Ruhe gelassen werden wollte. Ein unzertrennliches Trio 😎.

        

Nun, da es ihm wieder besser geht, liebt er sein fahrendes Mäuschen, die Kugelbahn und Raschelröhren. Er hat eine unglaubliche Energie und spielt fürs Leben gerne. Wenn er draussen nicht mit seinen Gspänlis rumrennen kann, dann macht er es eben drinnen auf drei Stockwerken verteilt.

        

Er weiss, dass seine Besitzer ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen und wenn er Hunger hat oder hinaus will, dann stupst er sie an den Beinen leicht an und schon wissen sie, was zu tun ist 😉. Was das Fressen betrifft, hat er eine spezielle Eigenart. Wenn alle drei am Essen sind und sich sein Napf langsam leert, setzt er einfach seine Nase bei seinen Gspänlis in den Napf und stösst sie behutsam zur Seite. Wenn das nicht funktioniert, streckt er seine Pfote langsam und unbemerkt in den Nachbarsnapf und versucht etwas hinauszuschaufeln 🤣. Meistens lassen ihn seine Gspänlis gewähren, schliesslich ist er ja ein Gentleman und sie lieben ihn über alles!

        

Wenn es ums Chillen geht, ist er die Entspanntheit in Person, ähm in Katze. Seine Lieblingsposition ist eindeutig auf dem Rücken, möglichst alle viere von sich gestreckt. Er ist einfach der absolut perfekte Kater. Einzig beim Miauen hat er noch Potential nach oben. “Er mauzt so jämmerlich”, lacht Gaby. An seiner Stimme muss er unbedingt noch arbeiten, wenn er ein richtiges Männchen sein will.

        

Gaby und Josi’s Augen leuchten, wenn sie von Henry erzählen und ich bin mehr als glücklich, dass Henry bei ihnen gelandet ist 😻. Ein besseres Zuhause und fürsorglichere Besitzer kann es nicht mehr geben. Ohne Gaby und Josi wäre Henry nicht mehr unter uns!

        

Wir wünschen ihm von ganzem Herzen noch viele glückliche Jahre, in denen er seine Entdeckerlust stillen, die grosse Welt erobern kann und unendlich viele Kuschelstunden mit Gaby und Josi geniessen darf. Henry wir lieben dich, du tapferer Kämpfer!

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