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Nichts als Flausen im Kopf – und ein neuer Start

Nichts als Flausen im Kopf

Wir werden grösser, wir werden älter und wir werden immer frecher und haben nur noch Flausen im Kopf 🤣. Vor ein paar Tagen hat uns das Pflegemami einen Wasserbrunnen gebracht. Sie dachte wohl, jetzt sind wir alt genug für sowas. Klar sind wir für sowas alt genug, denn jetzt macht es erst richtig Spass darin zu plantschen. Enya hat ihre wahre Freude an diesem Brunnen und veranstaltet eine regelrechte Poolparty. Immer wieder steht sie mit beiden Beinen im Brunnen, wartet ein bisschen, um dann in einem grossen Satz rauszuspringen und im ganzen Zimmer herumzurennen. Und wenn ihre Beinchen trocken sind, rennt sie wieder zum Brunnen und das Spielchen fängt von vorne an. Auch ich entdecke nun den Spass am Wasser. Ich stehe zwar nicht mit beiden Beinen gleich ins Wasser, sondern mich fasziniert eher der kleine Wasserfall 😃. Wie dem auch sei, der Spass an diesem Brunnen wird uns nicht lange gegönnt. Nachdem sich das Pflegemami zuerst den Bauch voll gelacht hat, wurde es ihr dann doch zu bunt und sie packt wieder alles zusammen und verschwindet mit unserer Poolparty 😕. Wenige Minuten später steht erneut das öde, langweilige Geschirr da, wo das Wasser einfach tot ist und sich nicht bewegt.

        

Da wir unser Zimmer mittlerweile inn- und auswendig kennen, ist uns natürlich jede Abwechslung willkommen. Und diese Abwechslung kommt meistens in Form von einem Staubsauger. Wir lieben diesen Staubsauger!! Aber ich kann die Nervosität vom Pflegemami förmlich spüren, wenn sie mit dem Rohr auf und um die Kratzbäume saugt. Sie hält immer die Hand vornedran und hat höllisch Schiss, dass sie uns mal einsaugt 😉. Ich jage dieses Rohr mega gerne, während Kiko lieber am Staubsaugerkabel herumnagt. Irgendwann wird es dem Pflegemami einfach zu viel und sie tauscht den Staubsauger wieder gegen den Besen ein. Naja, ich habe nie gesagt, dass es einfach sein wird mit uns vier Rabauken!

        

        

Ab und zu findet auch eine Abwechslung vor unserem Fenster statt. Bis jetzt haben wir höchstens mal eine Katze zu Gesicht bekommen, wenn sie beim Fenster vorbeigelaufen ist oder ein paar Käfer die vorbei fliegen. Aber jetzt steht da plötzlich ein Riesenviech vor dem Fenster, es glotzt uns an und macht sofort Muuhhh 🐄. Und dann kommen da noch mehr, die einfach Muuhhh machen und uns anglotzen. Ich habe schreckliche Angst und zittere am ganzen Körper, so etwas unheimliches habe ich noch nie gesehen 🙀. Ich weiss nicht, ob ich wegrennen und mich verstecken soll, aber irgendwie faszinieren mich diese Gestalten eben doch. Enya und Kiko, die neben mir stehen, scheint das nicht zu beindrucken. Irgendwann gesellt sich das Pflegemami zu meinem zitterten Körper und sagt mit beruhigender Stimme, dass ich keine Angst haben muss, das sind nur Kühe, die da draussen stehen. Ich fange mich langsam an zu entspannen. Nach zwei Tagen sind diese grossen Tiere dann plötzlich weg, vielleicht haben sie Angst vor mir bekommen 😉!

        

Es ist wieder mal ein Tierarztbesuch angesagt. Das Pflegemami kommt mit der Transportbox ins Zimmer und während unsere Mami sich sofort versteckt, weil für sie die Transportbox ein Gegenstand des Schreckens ist, ist unserer Neugier natürlich grösser und wir steigen sofort ein 😊. Natürlich haben wir schon wieder längst vergessen, wohin uns diese Box das letzte Mal gebracht hat. Aber dann, als das Törchen hinter uns zu geht, fällt es uns plötzlich wieder ein. Wir sind nicht glücklich und vor allem ich mache meinen Unmut auf dem ganzen Weg zum Tierarzt kund. Das Pflegemami meint immer, ich soll jetzt nicht so zickig tun, ist ja nur ein paar Minuten und beim Tierarzt dürfen wir ja dann wieder im Zimmer herumturnen. Ok, das ist ein Argument, um nun still zu sein.

        

Und genau so ist es, kaum beim Tierarzt angekommen, dürfen wir wieder das Zimmer erkunden. Und jetzt sind wir schon so gross, dass wir sogar über den Abfalleimer auf den Untersuchungstisch springen können. Als der Tierarzt hereinkommt, sitzt Ilay grad auf dem Untersuchungstisch. “Na sowas” meint der Tierarzt, “da wartet ja schon jemand auf mich, um untersucht zu werden”! Er kommt an den Tisch und streichelt Ilay. Dieser ist sofort hell begeistert von diesem lieben Mann und himmelt ihn so richtig an. Ja, er steht sogar auf seinen zwei Beinchen auf, hält sich am Tierarzt fest und schaut ihm tief in die Augen. Ich sehe, dass der Tierarzt sofort dahinschmelzt – unser kleiner Charmeur Ilay, er weiss genau wie er die Menschen um den Finger wickeln kann 😻. Die Untersuchungen an Ilay sind schnell gemacht, denn es scheint, als würde es er einfach lieben, wenn man ihn überall anfasst. Nicht mal der kleine Picks, die 2. Impfung macht ihm was aus. Aber wir sind alle ganz tapfer, machen keinen Mucks und lassen alles über uns ergehen. Das Pflegemami ist sehr stolz auf uns als wir wieder nach Hause fahren.

        

        

Auf zu neuen Ufern

Wir lieben unser Leben und unser Zimmer, aber so ganz langsam wird es uns etwas zu eng hier. Egal wie wir herumrennen, einander nachjagen, irgendwo stossen wir immer an eine Wand und der Drang nach mehr wird grösser. Das Pflegemami lässt uns immer mal wieder in die grosse Wohnung und das ist wirklich cool, aber zu lange können wir da leider nicht bleiben 😕.

        

Es scheint, als hätte man uns auf einer höheren Ebene erhört, denn plötzlich kommt der Tag, wo das Pflegemami sehr emotional wird. Sie wirkt traurig, aber irgendwie auch glücklich. Sie erzählt uns von einem neuen Leben, und dass der Abschied gekommen ist. Und dann verfrachtet sie Kiko und Ilay in eine Transportbox. Ich dachte sie kommen am Abend wieder nach Hause und warte geduldig. Aber sie kommen nicht zurück 😢… Ich bin schon etwas traurig, wir waren so ein tolles Team. Naja, wenigstens ist mein Schwesterchen Enya noch geblieben und so rasen wir zwei durch das ganze Zimmer und kuscheln wenig später zusammen im Bettchen. Auch Mami ist noch hier und es gibt nichts Schöneres, als wenn sie uns ruft und wir zu ihr an die Zitzen können. Da wir nur noch zu zweit sind, gibt es auch kein Gerangel mehr an ihrer Milchbar. Die Welt ist für mich also wieder in Ordnung, auch ohne Kiko und Ilay. bis zum nächsten Morgen und dann verändert sich plötzlich die ganze Welt für mich und Enya 🙀. Auch für uns steht nun eine Transportbox bereit, in der ich nur widerwillig hineingeschubst werde. Das Pflegemami erzählt uns von einer langen Autofahrt und es graut mir schon davor.

        

        

Lange, sehr lange, sitzen wir in dieser Box und im Auto und ich versuche immer wieder dem Pflegemami zu sagen, dass mir das gar nicht gefällt, dass ich da wieder raus will 😳. Aber sie scheint kein Gehör dafür zu haben. Enya liegt ganz ruhig neben mir. Wie kann sie auch nur so still sein? Wir sollten uns doch zusammentun und rebellieren. Irgendwann halten wir an, wir hören eine fremde Stimme und das Pflegemami verfrachtet uns in eine andere, völlig neue Transportbox. Sie schaut uns ganz tief in die Augen und erzählt uns von dem vielen Platz, den wir von nun an haben werden und von ganz lieben Leuten, die zu uns schauen werden. Und dann sehe ich, dass sie weint. Ich weiss nicht, ob ich nun traurig sein soll, oder mich auf das neue Abenteuer freuen soll 🤔. Ich glaube ich warte mal einfach ab was da auf uns zukommt. Nach einer weiteren, langen Autofahrt sind wir am Ziel angekommen. Das Türchen von der Transportbox öffnet sich und wir tasten uns vorsichtig heraus. Wo sind wir hier? Ich muss schon mal dringend aufs Klo. Ok, Klo gefunden, alles ein bisschen beschnuppert und nun starten Enya und ich durch, im neuen Leben 😅…

        

Ja, wir denken viel an unser Pflegemami, wir waren sehr lange bei ihr und wir kennen sie seit unserer Geburt und lieben sie. Wir denken auch viel an unsere Mami und vermissen sie sehr. Aber ich glaube da gibt es noch was viel Grösseres auf dieser Welt und in diesem Leben, das entdeckt werden muss und wir steuern direkt darauf zu und freuen uns 😸.

Wir werden euch ganz bestimmt weiter berichten, aber diesmal aus der Pflegestelle Meienfeld.

Euer Yuri

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