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Nicht alle finden den Unterschlupf toll

Liebe Leserinnen und Leser

Das Leben der schönen, bisher wohl weitestgehend von Menschen unabhängig lebenden Katze Daisy hat am Mittwoch eine heftige Wendung genommen ☹️. Sie hat auf einem Hof in Uster ihr etwa 12 Wochen altes Kitten grossgezogen und nun sollten die beiden eingefangen werden. Den ganzen Tag investierte die engagierte Tierschützerin, bis sie das Päärchen in den Boxen hatte und brachte sie spät abends schliesslich zu uns.

Und so machte ich meine ersten Erfahrungen mit einer wilden, erwachsenen Katze. Daisy schoss aus der Box und kletterte sofort die Netze des Unterschlupfs hinauf. Sie ist eine grosse Katze und kletterte hektisch hin und her, hinauf und hinunter, bis sie schliesslich eine Lücke fand und ihr Abteil direkt in den ungesicherten Teil des Wintergartens verliess. Sie fand die höchste Stelle im Raum, wo sie sich einigermassen hinsetzen konnte und machte dort erst mal Pause 😮. Noch bevor ich sie hatte begrüssen können, hatte die Lady mir die Schwachstellen des Unterschlupfs gründlich aufgezeigt. Damit des Abenteuers nicht genug! Das Kitten Kim kletterte seiner Mutter sofort nach. Da es aber kleiner ist, fand es Lücken, die Daisy ignoriert hatte und versuchte, sich durchzuquetschen. Es war zu befürchten, dass Kim sich dabei so übel verstricken würde, dass es gefährlich werden konnte.

        

Ich schätze, mein Stresspegel entsprach ziemlich genau dem der beiden Büsi 🤨! Ich hatte keine Ahnung, wie ich Mutter und Kind über Nacht sicher sich selbst überlassen konnte. Das Kleine würde sich verletzen beim Versuch seine Mutter dort oben zu erreichen. Die Mutter würden wir aber keinesfalls zurück ins Separée bringen können, da sie von dort sofort wieder durch die Lücken im Netz entwischen würde.

        

Also entschied ich, Daisy frei im verschlossenen Wintergarten zu lassen und das Kleine aber über Nacht wieder in die sichere Box zu verfrachten. Mit Gartenhandschuhen (die im übrigen so panischen kleinen Krallen nicht wirklich effektiven Widerstand leisten können 😉) haben mein Sohn und ich little Fauche-und-Spucke-Kim aus dem Netz befreit und mit Futter in einer weich ausgelegten Box platziert. Die Tür zum Abteil blieb offen und die Mama hätte so die Möglichkeit, nachts zur Box mit ihrem Kleinen zu kommen.

        

Wirklich viel oder gut habe ich in dieser Nacht nicht geschlafen 😕! Ich stand mehrmals auf um zu prüfen, dass es beiden neuen Gästen noch soweit gut geht. Die erste Aktion am nächsten Tag bestand dann darin, den ganzen Unterschlupf ausbruchsicher abzudichten. Und als Daisy schliesslich doch von ihrem Hochsitz hinunter ins Separée kam, konnte ich Mutter und Kind wieder vereint da drin lassen. Dort blieben sie erst mal nahezu unsichtbar versteckt. An einem sicher total unbequemen Ort auf einem Balken, wo das Netz befestigt ist, haben sie sich schliesslich zusammengekuschelt niedergelassen. Zwei Tage lang bewegten sich beide nicht von der Stelle, weder zum Fressen noch für das Geschäft (dieses überliessen sie einfach der Schwerkraft 😮). Kim fütterte ich mit einem Löffel, Daisy ignorierte meine sämtlichen Bemühungen. Schliesslich habe ich ein Schälchen Futter dort oben befestigt, damit sie es in Reichweite hätten. Kim frass ein wenig, Daisy habe ich kein einziges Mal gesehen dabei.

        

Die kleinen, lustigen Nachbarn konnten Kim schliesslich dazu bewegen, sich von seiner Mutter ein bisschen zu entfernen. Das dunkelgraue Tigerchen begann nach und nach Kontakt aufzunehmen. Erst blieb es vorsichtig auf Abstand, aber es konnte sich seit gestern Stück für Stück von der Mama lösen und klebt nicht mehr nonstop an ihr. Und heute habe ich Kim und Ginger zusammen spielen sehen, beide auf ihrer Seite des Netzes, aber mit demselben Bällchen.

Deshalb wird die heimwehgeplagte Daisy morgen kastriert werden und darf dann zurück auf ihren Hof. Kim wird sich dann zu den freundlichen und fröhlichen Ziehgeschwistern gesellen dürfen. Bitte drückt dem Kleinen die Daumen, dass es die Mama nicht allzu fest vermisst 😢!

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