Liebe Leserinnen und Leser
Stellt Euch eine Frau vor, die um ein Katzenzimmer schleicht, unschuldig Staubwischen vortäuscht, etwas ziellos die Futterschälchen hin- und herschiebt und mit Argusaugen hinter dem Korpus hervorguckt, nur um die Kleinste der 5 Pfleglingen beim Kaki machen zu erwischen. Das wäre dann ich heut morgen 😇. Gestern habe ich gelernt, welche Farbe so ein gesundes Kothäufchen haben sollte und da Nica noch immer so ein Hämpfelchen ist, wollte ich überprüfen, was da denn rauskommt, um die unliebsamsten Parasiten ausschliessen zu können. Nun, ich verschone Euch mit Details, aber ich bin zufrieden mit dem Resultat. Den Rest kriegen wir nun mit Aufzuchtmilch und guten Darmbakterien in den Griff 😊!
Unsere Schwarzenburgerli haben sich gut eingelebt. Sie werden mutig und manchmal recht frech. Sie finden ihren Raum inzwischen doch recht überschaubar und würden unglaublich gerne auch raus. Zwei Ausbruchsversuche gab es dann auch tatsächlich. Wie rasch man dazu lernt als neue Pflegestelle 😉. Einmal hatte ich den Riegel beim Tor nicht ganz geschlossen. Mein Sohn kam dazu und brachte die 5 kleinen Ausbrecher wieder in ihren Teil des Raums zurück. Gar nicht so leicht, wenn die eben Eingefangenen bereits am Tor sitzen und wieder hinaushuschen wollen, sobald man es öffnet, um das nächste Büsi zurück zu bringen. Ein weiteres Mal sind die Kletteräffchen Sina, Moritz und Lily das Katzennetz hoch bis unter die Decke, dort durch eine Lücke in den anderen Teil des Raumes. Enttäuscht mussten sie nach diesem Abenteuer feststellen, dass die Lücke nun geschlossen ist 😎.
Die Schwarzenburgerli möchten also beschäftigt werden. Wir sitzen oft bei ihnen und spielen. Sie haben ausserdem einen Kratzkarton und einen Leckerli-Turm, eine Papiertüte und am heissesten Tag einen Eiswürfel zum Spielen und Erkunden bekommen. Am allerliebsten spielen sie mit diesen kleinen Kügelchen, die es in Tischbomben oft hat. Diese gibt es im Baumarkt zu kaufen und ich habe die in rauen Mengen vorrätig (auch unser eigener junger Kater liebt diese innig). Wenn es rumpelt und kracht im Pflegizimmer, dann weiss ich, dass sie wieder so ein Kügelchen aus irgendeiner Ritze hervor gepult haben (denn dorthin verschwinden die zum grossen Unmut der Kleinen dummerweise immer wieder) 🤣.
Inzwischen lassen sich Sina, Maja, Moritz und Nica streicheln. Lily mag das weiterhin nicht gern. Sie weiss wohl inzwischen, dass von uns vorwiegend Gutes zu erwarten ist. Sie zeigt keine Angst mehr, bleibt sitzen, wenn man kommt. Aber sie möchte nicht, dass man ihr allzu nah kommt. Moritz lässt sich das Streicheln eine Weile gefallen. Er schnurrt dabei ein wenig, aber so, als würde er nicht wollen, dass man bemerkt, dass es ihm schon auch gefällt. Wenn er genug hat, zeigt er das höflich, indem er die Hand wegschiebt 💕.
Gewisse Aktivitäten meinerseits finden unsere Pfleglinge äusserst suspekt. An den Besen haben sie sich inzwischen gewöhnt. Sie finden ihn doof, aber okay. Muss halt sein, scheinen sie zu denken. Aber wieso man feucht aufnehmen soll, ist ihnen absolut schleierhaft. Dieses nasse Ding, dass dabei über den Boden schlabbert, ist ihnen nicht so recht geheuer. Und dass die Platten danach feucht sind, finden sie fragwürdig. Zum Glück dauert das jeweils nicht lang 😊.
Das Highlight der Woche war natürlich, dass Sina und Maja Besuch bekommen haben von ihrer neuen Familie! Sie haben einander kennengelernt, lange gespielt, viel geplaudert (vor allem Maja, die ja “redet” wie ein Buch 😉) und die Jeans des Adoptivpapas zu zerkratzen versuchte. Nach der 2. Impfung werden sie in ihr neues Daheim ziehen dürfen. Dass sich auch für Moritz und Lily jemand gemeldet hat, freut uns ebenfalls sehr. Damit sind auch für die nächste Woche ein paar Abenteuer auf sicher.
Liebe Grüsse aus der Schwarzenburgerli-Burg 😉
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