Liebe Tagebuchleser
Verführerischer Essensduft strömt in meine Nase. Ich (Falco) und meine Schwester Julie machen uns auf die Suche woher das kommt. Da vorne steht es ja, das leckere Futter, dann nichts wie los. Wir stürmen in das komische Gitter, plötzlich ein Knall…. und wir sitzen fest. Wir wissen nicht was passiert ist, aber wir können nicht mehr raus und haben extrem Angst . Wenig später werden wir in eine andere Box umgesiedelt und auch unser Bruder Frisco gesellt sich dazu.
Dann greifen uns grosse Hände. Wir sind beim Tierarzt und ich bin als erster an der Reihe. Ich werde auf einen Tisch gestellt und genauestens untersucht. Das ist mir gar nicht geheuer, aber ich verhalte mich ganz still. Julie hingegen lässt sich sowas nicht gefallen. Sie probiert mit allen Mitteln aus diesen grossen Händen freizukommen, koste es was es wolle. Und Frisco scheint völlig gelähmt zu sein vor Angst, er bewegt sich überhaupt nicht mehr .
Endlich ist alles vorbei und wir werden in ein Zimmer gebracht, wo ein grosser Käfig steht. Naja, wenigstens ist der Käfig grösser als die Box und er ist voll mit Spielsachen. Wir ziehen uns mal in eine Ecke zurück und erholen uns von den ganzen Strapazen der letzten 24 Stunden. Plötzlich riecht es wieder gut nach Essen und diesmal können wir uns die Bäuche vollschlagen, ohne dass irgendetwas Schlimmes passiert. Wir gewöhnen uns langsam an diesen kleinen Käfig und die Pflegemami finde ich auch sehr sympathisch. Wenn ihre ausgestreckte Hand kommt, renne ich nicht mehr gleich davon, sondern fange an diese Streicheleinheiten zu geniessen . Julie hingegen hat sich wohl in den Kopf gesetzt, dass niemand sie anfassen darf und der arme Bruder Frisco stirbt gleich vor Angst, wenn die Pflegemami schon nur zur Tür hereinkommt.
Wir sind schon fast eine Woche hier, aber irgendwas fehlt…. wo sind eigentlich unsere restlichen Geschwister? Und kaum habe ich mir darüber Gedanken gemacht, schon kommt die Pflegemami eines Morgens mit einer weiteren Box ins Zimmer und bringt uns Felix und Josy. Sie erklärte uns, dass man von diesen zwei zuerst gar nichts wusste, aber nun sind wir hoffentlich alle wieder vereint. Nach einer kleinen Faucherei, Haare stellen und zeigen wer der Chef hier im Hause ist, haben wir uns alle wieder beruhigt und ich bin echt glücklich, dass Felix und Josy auch noch den Weg zu uns gefunden haben.
Pflegemami hat echt Mühe unser Vertrauen zu gewinnen. Wir sind uns Menschen nicht gewöhnt und sie kommen uns so bedrohlich vor. Ich gehe als gutes Beispiel voraus, aber meine Geschwister trauen dieser Sache nicht.
Nach ein paar Tagen dürfen Julie, Felix und ich aus dem Käfig in das grosse Zimmer. Das ist mega cool, sag ich euch. Da gibt’s Kratzbäume, Spielsachen, Raschelröhren und vieles mehr, und vor allem viel Platz um einander nachzujagen. Wir können nicht genug bekommen vom Herumflitzen und irgendwann schlafen wir gemütlich zwischen den Beinen des grossen Plüschelefanten ein. Ach, wie ist doch das Leben schön . Leider müssen Josy und Frisco noch im Käfig bleiben, weil sie immer noch sehr ängstlich sind. Aber das ständige Miauen und die traurigen Versuche aus dem Käfig zu kommen um auch herumrennen zu dürfen, haben das Herz von der Pflegemami wohl erweicht. Denn es dauert nur einen Tag und dann sind auch Josy und Frisco bei uns.
Nun geht die Post ab, wir flitzen einander durch das ganze Zimmer nach, schmeissen alles um was nicht niet- und nagelfest ist und die Pflegemami verwirft jedesmal die Hände, wenn sie ins Zimmer kommt. Um dann einige Minuten später lachend bei uns am Boden zu sitzen .
Ich bin gespannt was die Tage uns noch so alles bringen. Im Moment sind wir einfach nur glücklich und zufrieden.
Bis zum nächsten Mal
Euer Falco
Der Tiger Club erobert die Pflegestelle:
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