Besuch bei Lio (Ramon) & Henry (Samuel)

Liebe Leser

Ihr erinnert euch sicherlich noch an das Schicksal der zwei zuckersüssen Tiger-Kätzchen. Sie wurden auf wundersame Weise im Grünstreifen einer Autobahn entdeckt und von zwei guten Samaritern gerettet. Sie zogen in die Pflegestelle Cats Castle ein und wurden problemlos von Shiva und ihren vier Kitten in ihrer Familie aufgenommen. Sie entwickelten sich prächtig und bekamen von Shiva und ihren Jungs vieles mit, was man als zukünftiger Stubentiger wissen musste. Einer ihrer Retter konnte die beiden nicht mehr vergessen und bot ihnen ein neues Für-immer-Zuhause an.

Nun durfte ich die beiden besuchen, worauf ich mich unglaublich gefreut hatte. Wie nicht anders erwartet, traf ich dieselben süssen Kater an, die sie schon in der Pflegestelle waren. Neugierig und offen wurde ich gleich an der Türe von beiden begrüsst. Meine Sachen wurden gründlich untersucht und noch bevor ich richtig im Wohnzimmer war, wollten beide schon in meine Tasche schlüpfen. Die zwei sind zwar ziemlich gewachsen, aber sonst sehen sie fast aus wie früher. Sie sind zwei wunderschöne Tiger, mit toller Fellzeichnung und noch immer süssen Gesichtern.

Henry ist etwas grösser als Lio und der ruhigere der beiden. Lio hingegen ist ein richtiger Lausbub, der viel Unsinn im Kopf hat. In ihrer neuen, grossen Wohnung haben sie sehr viel Platz um sich auszutoben. Besonders der lange, breite Gang bietet sich perfekt als Rennbahn an, um wie wild irgendwelchen Bällchen oder Mäuschen hinterherzurennen. Vor allem Lio liebt es, wenn jemand ein Bällchen wirft. Wie ein kleiner Hund bringt er dieses in seinem Mäulchen zurück und wartet auf den nächsten Wurf, dann rennt er so lange bis er ganz ausser Atem ist. Gleichzeitig ist Lio manchmal aber auch etwas ängstlich und vorsichtig, wenn es etwas Neues gibt. Dann wartet er lieber und schickt schon mal Henry vor, der sehr neugierig ist und immer alles untersuchen muss und dabei gerne in offene Schränke oder Schubladen schlüpft. Wenn dann nichts Schlimmes passiert, ist Lio wieder ganz dabei.

Beide sind sehr verschmust und lieben es gekrault zu werden. Henry mag es nicht so sehr hochgehoben zu werden, aber Lio liebt es, wie ein Baby auf den Arm genommen zu werden. Die beiden finden es sogar toll mit dem Stausauger abgesaugt zu werden, oder wenn die losen Haare mit dem Klebroller entfernt werden.

Die beiden Brüder verstehen sich super, balgen sich aber auch wie alle jungen Katzen. Sie sind zwar ein kleines bisschen ruhiger geworden, doch rennen sie noch immer gerne durch die ganze Wohnung und stellen Unfug an. Nicht umsonst mussten die Besitzer die Badezimmertüre schliessen. Besonders Lio ist fasziniert von der Dusche und Badewanne und tapst am liebsten darin herum, wenn der Boden nass ist. Er hat sowieso nicht die geringste Angst vor Wasser, er kam auch schon in die Dusche, als das Wasser lief. Spannend finden die zwei auch WC-Papier, das kann man wunderbar abrollen und zerfetzen. Und wenn das erledigt ist, warum nicht ein Schläfchen in der Badewanne oder im Lavabo halten?

Henry hat ein kleines Plüschäffchen, das er über alles liebt und auch mal herumträgt. Er zieht auch Spielangeln den Mäuschen und Bällen vor. Er mag es nicht nur beim Spielen gemütlicher, sondern liegt auch gerne weich beim Schlafen, wo hingegen Lio lieber auf dem harten Boden liegt. Einen Teppich gibt es derzeit im Wohnbereich nicht, beim alten haben die zwei Rabauken es geschafft, den Flor langsam aber sicher herauszuziehen. Henry ist auch sehr gesprächig, antwortet sogar auf Fragend und wenn er glaubt, irgendetwas verteidigen zu müssen, dann kann er richtig knurren.

Inzwischen finden die zwei auch Gefallen am riesengrossen Balkon. Doch obwohl dieser ein hohes massives Geländer hat, dürfen die zwei nicht alleine hinaus, bis alles richtig gesichert ist. Sie könnten problemlos auf die hohe Brüstung springen, wenn ein Vogel oder Schmetterling lockt.

Es war einfach toll, die beiden wiederzusehen und mitzuerleben wie gut es ihnen geht. Sie werden über alles geliebt, und auf meinen Vorschlag, ich könnte die zwei ja wieder mitnehmen, wurde von den Besitzern heftig protestiert. Die zwei hatten solch ein Glück, gerettet zu werden und nun haben sie ihr Traumzuhause gefunden, wirklich ein happy end!