Hallo liebe Leser

Nun möchte ich, Shy, noch das Schlusswort sprechen. Wir haben uns super in der grossen Wohnung eingelebt und wohl so ziemlich alles angeknabbert, umgeworfen und in Stücke zerrissen was nicht niet- und nagelfest ist. Manchmal kann einem das Pflegemami richtig leid tun, wenn sie wieder ein verzerrtes Gesicht macht, weil wir etwas angestellt haben. Aber irgendwie müssen wir uns ja austoben.

        

        

       

        

Abends, wenn das Pflegemami vor dem Fernseher sitzt, sitzen Sheba und Shirin auch ganz nah vor dem Bildschirm und verfolgen sehr gespannt die Tagesschau. Manchmal kommen auch so tolle Tiersendungen, wo sich die zwei fast nicht sattsehen können. Ich halte mich da eher etwas im Hintergrund. Fernsehschauen ist nicht so mein Ding.
In letzter Zeit bin ich etwas zutraulicher geworden, ja ich komme sogar angerannt und streiche dem Pflegemami um die Beine, wenn sie nach Hause kommt. Und dann gibt es immer die schönen Momente, wo wir alle drei mit ihr auf dem Bett liegen und nicht genug kriegen können von ihren Streicheleinheiten. Jeder von uns möchte ihr am nächsten sein.

        

        

        

        

Aber dann gibt es auch diese Momente wo ich mit dem Pflegemami auf Kriegsfuss stehe. Und zwar dann, wenn sie mich einfangen möchte. Ich habe schon gesehen, dass sie bei Shirin und Sheba etwas in den Nacken gestrichen hat, während diese geschlafen haben. Bei mir hat das nicht so ganz funktioniert, also probiert sie mich nun einzufangen. Aber das lass ich nicht so einfach zu. Sie probiert es mit allem, Leckerlis, spielen etc… aber sobald sie in die Nähe kommt, entwische ich ihr immer irgendwo, um danach gleich wieder hinter ihr aufzutauchen. Ich finde das Spiel noch echt cool. Und dann, als ich so gemütlich auf dem Katzenbaum liege, mich nichtsahnend streicheln lasse, packt sie mich plötzlich im Genick und steckt mich in die Transportbox. Kurze Zeit später kommt die Nachbarin und zu zweit probieren sie mir dieses Mittel, das gegen Lungenwürmer hilft, in den Nacken zu streichen. Trotz Nackengriff wehre ich mich mit allen Mitteln, die ich habe und das Pflegemami kriegt etliche Kratzer ab. Ich bin ja nicht nachtragend, habe trotzdem wieder mit ihr geschmust. Aber mit so fiesen Tricks lasse ich mich nicht mehr einfangen.

        

        

        

Es kommt der Tag, wo unsere Pflegemami ein trauriges Gesicht macht. Sie erzählt uns immer irgendetwas vom neuen Zuhause und dass wir heute Abend abgeholt werden. Und sie verbringt gaaaaanz viel Zeit mit uns. Sie spielt, sie kuschelt, sie füttert uns das Beste was es gibt. Im späten Nachmittag lockt sie uns in unser ehemaliges Katzenzimmer. Das heisst Shirin und Sheba lockt sie da rein. Ich falle auf das Spielchen nicht mehr herein. Irgendwas führt sie doch im Schild. Nach einer Stunde hat sie mich dann doch mit meiner Lieblingsmaus überlistet und nun bin ich auch im Katzenzimmer mit meinen zwei Geschwistern. Das Pflegemami sitzt mit uns im Zimmer am Computer, während wir langsam müde werden und uns auf den Kratzbaum zurückziehen. Shirin schleicht sich klammheimlich auf den Schoss von ihr und schmiegt sich in ihre Arme. Ich beobachte wie sie Shirin fest an sich drückt und ihr Tränen über die Wangen kullern. Was das wohl zu bedeuten hat?

        

        

        

Wir schlafen alle tief und fest als unsere Pflegemami uns plötzlich streichelt und uns kurz danach mit dem Nackengriff in die Transportbox befördert. Shirin ist die Letzte, die sie zu uns setzt. Wir bekommen es mit der Angst zu tun und wollen da wieder raus. Aber das Pflegemami redet beruhigend auf uns ein und das besänftigt ein bisschen. Und dann hören wir andere Stimmen. Stimmen, die wir schon mal gehört haben, der Besuch, der uns mal so schön gestreichelt hat vor zwei Wochen. Wir werden hochgehoben und in ein Auto gesetzt. Ein letztes Mal schauen wir unser Pflegemami an. Sie ist traurig, aber wir wissen, dass sie nur das Beste für uns will und sind nun gespannt was uns Neues erwartet.

Eure Shy

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