Liebe Tagebuchleser
Hier ist wieder Whiskey, der Schöne. Ja, ja, ich bin wirklich ein ganz Schöner mit meinem dunklen, roten Fell und den bernsteinfarbenen Augen – sagt jedenfalls unser Pflegemami. Ich bin auch ziemlich verschmust und wenn das Pflegemami sich zu mir herunterbeugt und mit mir spricht, gebe ich immer Antwort. Nur hochheben lasse ich mich nicht so gerne, aber das üben wir jeden Tag.
Inzwischen haben wir uns super eingelebt. Wir nutzen das ganze Haus und manchmal muss das Pflegemami lange suchen, bis sie uns gefunden hat. Unser Tagesablauf ist immer etwa ähnlich. Morgens spielen wir gemässigt, nachmittags schlafen wir und immer gerade dann, wenn das Pflegemami ins Bett will, steht Action auf dem Plan. Oft können wir sie dann überzeugen, doch noch etwas mit uns zu spielen. Brandy hat dann auch immer ihre Phase, wo man meinen könnte, sie hätte Hummeln im Hintern. Dann hüpft sie herum, rast wie eine Wilde den Kratzbaum hoch auf den Schrank und hüpft dort herum, dass dem Pflegemami Angst und Bange wird. Zum Glück ist sie noch nie runtergefallen.
Seit ein paar Tagen steht auf der Terrasse so ein komisches Häuschen und da fliegen viele Vögel hin. Was es da wohl gibt? Wir finden es sehr spannend dem Treiben zuzusehen. Das ist noch besser als Fernsehen.
Gestern haben wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem roten Monster gemacht. Unser Pflegemami sagte, diesmal würde es einfach nicht reichen mit dem Besen durchzuwischen, wir seien echt kleine Dreckspatzen. Mir war das Ding nicht so geheuer, darum verzog ich mich lieber. Brandy fand es hingegen eher spannend, nur der Lärm gefiel auch ihr nicht besonders. Aber deswegen Panik schieben, nee, das fiel uns im Traum nicht ein!
Heute war kein so schöner Tag. Wir wurden in die Transportbox gesteckt, mussten mit dem Auto fahren und landeten am für uns Katzen fast schlimmsten Ort, der Tierärztin. Okay, der Pieks war gar nicht so schlimm und wir haben brav stillgehalten. Nur Brandy musste sich noch ihr rechtes Ohr putzen lassen, denn sie hatte heute Mittag begonnen, sich wie wild zu kratzen. Es ist aber nichts Schlimmes und sie bekommt jetzt ein paarmal Ohrentropfen. Schlimm war nur, dass mir auf der Hin- und Rückfahrt beide Male vor lauter Aufregung ein Missgeschick passiert ist. Zuhause musste ich mich dann erst putzen lassen, bevor ich in die Wohnung durfte. Wie peinlich ist das denn?! Aber das Pflegemami hat mich beruhigt und mir ins Ohr geflüstert, dass das überhaupt nicht schlimm sei und schon anderen passiert sei. Zum Dank habe ich ihr über die Hand geleckt und leise geschnurrt. Kira und Merlin scheinen uns auch vermisst zu haben, sie begrüssten uns beide ganz freundlich. Nun sind wir ein bisschen geschafft und müssen den Schreck „wegschlafen“.
Bis nächste Woche, liebe Grüsse, Euer Whiskey
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