Liebe Tagebuchleser

Mein Pflegefrauchen hatte sehr viel um die Ohren, und da sie ja eigentlich für uns alle schreibt, kam nun länger nichts.

Oh ich sage euch, ich bin so glücklich. Das einzige was fehlt ist der Freigang. Aber Pflegefrauchen hat mir versprochen, dass ich ein Zuhause bekommen werde, wo ich rein und raus kann wie ich möchte. Ich habe so viel dazu gelernt. Wisst ihr, nur schon wie man mit einem Menschen reden muss. Gar nicht so einfach. Am Anfang habe ich immer geknurrt und dann gejault zur Begrüssung. Darauf hin kam immer so ein mitleidiges ohhhhhh von ihr. Sie macht ja auch ständig so Geräusche, da dachte ich, das gehört sich so. Bald habe ich aber gesehen, dass das die anderen Katzen nicht so handhaben. Jetzt gurre ich wie die anderen zum Hallo sagen, und da es mir nie genug schnell gehen kann, bis ich endlich gestreichelt werde, stehe ich auf meine zwei Hinterbeine, nehme ihre Hand und springe mit dem Kopf hoch. Eindeutiger geht das ja wohl nicht mehr. Und es funktioniert, dann werde ich gestreichelt und mit einem fröhlichen “Hallo Minnie” begrüsst. Das ist so etwas Schönes. Davon kann ich nie genug bekommen. Übrigens muss ich ganz vorsichtig sein, schnell habe ich bemerkt, dass die Haut meine Krallen nicht verträgt, gut kann ich die einziehen.

        

Pflegefrauchen hat mir schon so vieles beigebracht. Wisst ihr, auch wenn ich es liebe gestreichelt zu werden, ich brauchte einfach lange bis ich richtig vertrauen konnte. Eine ungewohnte Bewegung oder etwas zu schnell, dann rannte ich fauchend davon. Mit dem Bein eine zu schnelle Bewegung schlug mich sofort in die Flucht. Pflegefrauchen vermutet, dass ich wohl mal schlechte Erfahrungen gemacht habe. Aber da für mich nur das hier und jetzt zählt, ist dies vollkommen irrelevant. Und was ich gar nicht mag, wenn man mich am Nacken versucht festzuhalten, so wie beim Tierarzt.

        

Pflegefrauchen sagt auch immer, ich sei jetzt ein geliebtes Hausbüsi, kein Niemandsbüsi mehr. Als Hausbüsi dürfe ich auch zu ihr ins Bett kommen um gestreichelt zu werden. Ich konnte mein Glück kaum fassen, aber vor Angst etwas falsch zu machen, schlief ich immer auf dem Boden vom Kratzbaum. Seit wenigen Tagen getraue ich mich auch auf’s Bett. Das ist so unglaublich kuschelig und warm. So etwas habe ich noch nie erlebt.

        

Und mein Fell hat sich verwandelt. Ich trage nun einen richtig edlen Pelz. Die borstigen Haare sind fast alle ausgefallen, nun fühle ich mich ganz flauschig an. Nur an meinen Ohren wächst bis jetzt nichts nach, die Verbrennungen sind da immer noch nicht abgeheilt. Aber wenigstens tut es nicht mehr weh. Und da ich endlich keinen Hunger mehr haben muss, habe ich auch an Gewicht zugenommen. Ich staune ja immer noch, es gibt immer etwas zu Essen. Mit vollem Magen kann man so viel besser schlafen, oder spielen, oder schmusen.

Und spielen, ich liebe es zu spielen. Stundenlang kann ich meinem Bällchen nachrennen, oder den Katzenbaum hoch und wieder runter.
Tschüüüüs, bis bald, eure Minnie

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