Hallo liebe Leserinnen und Leser!

Die Zeit vergeht wie im Fluge. Schon ist wieder eine Woche vorbei und es geht mir sehr gut. Meine Pflegeeltern habe ich nun richtig gerne bekommen und streiche ihnen täglich um die Beine und miaue leise, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Manchmal will ich die beiden gar nicht mehr gehen lassen! Gerade gestern wollte mein Pflegepapa das Haus verlassen und kam sich von mir verabschieden. Da strich ich ihm um die Beine und verfolgte ihn bei jedem Schritt zur Türe.

Abends holen mich meine Pflegeeltern manchmal zu sich auf’s grosse Bett und dann streicheln sie mich, während sie beide lesen. Das liebe ich! Anfangs wollte ich nicht bleiben und rannte zurück in mein Zimmer. Doch nun gefällt es mir sehr und ich weigere mich, wenn ich aus dem Zimmer gehen muss. Dann kralle ich mich am Bettüberwurf fest und mache mich ganz schlaff und schwer, damit meine Pflegeeltern es nicht einfach haben, mich aus dem Zimmer zu tragen. Wenn meine Pflegemama im Bett liest, greife ich manchmal plötzlich ihren Fuss an, der unter der Decke liegt. Dann erschrickt sie immer und das finde ich lustig und greife gleich noch einmal an! Ab und zu spiele ich auch mit meinem eigenen Schwanz und dabei bin ich einmal fast vom Bett runtergefallen. In der Nacht spiele ich sehr gerne mit dem Pingpong Ball und schiesse ihn quer durch’s Zimmer. Dabei habe ich auch schon meine Pflegeeltern aufgeweckt und nun spiele ich nur noch tagsüber mit dem lustigen Ball und in der Nacht jage ich dafür meine Plüschmäuse und wetze meine Krallen am Kratzbaum.

        

Am Morgen, wenn meine Pflegeeltern ins Zimmer kommen, bin ich manchmal noch müde vom Spielen in der Nacht und möchte alleine gelassen werden. Da freue ich mich nicht sonderlich, meine Pflegeeltern zu sehen und ziehe mich zurück. Aber im Verlaufe des Tages komme ich aus mir heraus und freue mich, wenn sie mich streicheln und mit mir spielen.

        

Meinen Pflegepapa mag ich besonders gerne. Bei ihm fühle ich mich sofort entspannt und kuschle gerne mit ihm. Am Montag durfte ich ganz lange bei ihm auf dem Bett kuscheln und als er aufstand, um seine Zähne putzen zu gehen, lief ich ihm bis zur Zimmertüre nach und setzte mich in den Eingang und wartete auf ihn, bis er endlich wieder zurückkam.

Am letzten Mittwoch kam Besuch von der Mutter meiner Pflegemama. Das war mein allererster Besuch! Ich hatte grossen Respekt vor der fremden Frau und kannte ihre Stimme nicht. Ich zog mich zurück in meine Ecke und fauchte die Besucherin an. Später liess ich mich allerdings von ihr streicheln und sie gab mir sogar ein Leckerli! Ich blieb aber bis zum Schluss vom Besuchsnachmittag unsicher und wurde nur dann lockerer, wenn meine Pflegemama mich streichelte. Als dann die Besucherin gegangen war, taute ich wieder auf und war wieder ein verschmuster Kater. Ich glaube, an Besuch muss ich mich noch ein wenig gewöhnen. Aber das wird bestimmt. Meine Pflegeeltern wollen das jetzt mit mir üben und ich habe schon so viel Neues geschafft, dass ich das bestimmt auch meistern werde. Etwas Tolles hat der Besuch dann aber doch gebracht: Ich habe ein ganz neues Spielzeug von der Mutter meiner Pflegemama bekommen und das habe ich am selben Tag noch ausprobiert und vor lauter Spielen bereits kaputtgemacht… Ups!

        

Am Donnerstagabend wurde ich ein wenig misstrauisch. Plötzlich stand da in meinem Zimmer eine grosse grüne Box. Die hatte ich vorher noch nie gesehen. Ich schaute sie mir genau an, aber sie war mir nicht ganz geheuer. Am nächsten Tag fand ich dann heraus wozu die Box da war. Zu meinem Horror, wurde ich von meinem Pflegepapa aufgehoben und in die Box gepackt. Das liess ich natürlich nicht einfach so zu. Beim ersten Versuch gelang mir die Flucht. Beim zweiten Anlauf jedoch befand ich mich plötzlich in der Box und diese wurde dann verriegelt. Meine Pflegemama sagte zu meinem Pflegepapa: “Jetzt bin ich ja gespannt, wie die Autofahrt zum Tierarzt verlaufen wird. Hoffentlich fühlt sich Miro nicht allzu gestresst.” Aha, zum Tierarzt ging es also. Was meine Pflegeeltern erwartet hatten (aus früheren Erfahrungen mit eigenen Katzen) war, dass ich die ganze Fahrt hindurch schreien würde wie am Spiess. Na, da wurden sie aber enttäuscht! Während der ganzen Fahrt sass ich leise in meiner Box und schaute durch’s Fenster aus dem Auto. Ich legte mich sogar gemütlich hin und mir fielen die Augen immer wieder zu. Durch das Gitter liess ich mich von meiner Pflegemama streicheln. Beim Tierarzt im Wartezimmer beobachtete ich entspannt den Hund, der wie wild im Wartezimmer umherlief und sich sogar noch übergab. Ich liess mich davon nicht beeindrucken und schaute ihn an, als wollte ich ihm sagen: “Wie führst du dich denn auf?! Schau mal mich an, so macht man das.”

Meine Pflegeeltern waren so stolz auf mich! Bei der Tierärztin liess ich alles mit mir machen, ausser gewogen werden wollte ich zuerst nicht. Da wollte ich in die Ecke verschwinden, aber die nette Assistentin hielt mich geschickt zurück und da war es mir zu anstrengend, mich weiter zu wehren. Von der Tierärztin erhielt ich eine Menge Komplimente: Ich sei ein toller Kater mit einem schönen, glänzenden Fell und guten Zähnen. Ich würde genug essen und sei ein sehr angenehmer Patient beim Tierarzt. Was für ein Erfolg!

        

Auch die Rückreise verlief gut und als ich zurück in der Wohnung war, brauchte ich nur ein paar Minuten, um mich wieder an die Umgebung zu gewöhnen. Die Katzenmilch zur Belohnung schleckte ich in Rekordzeit auf.

Jetzt freue ich mich auf eine weitere Woche hier in der Pflegestelle “Valetta” und werde euch bald wieder von meinen Abenteuern berichten!

Bis bald, euer Miro

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