Wir wurden wegen einer Amme für drei kleine Babys angefragt! Ich überlegte und kam zum Schluss, dass Minou bestimmt so fürsorglich ist und es sicher mit den zusätzlichen Babys klappen wird! Die Kleinen sind 10 Tage jünger als ihre eigenen Kinder. Dass man sie mit der Flasche unterstützt, war klar und eine Voraussetzung. Aber wenigstens haben die Kleinen auch noch eine Mama zum Kuscheln und Lernen.
Die drei sind einmal mehr “Opfer” des Menschen, weil man unbedingt kleine Kätzchen haben wollte. Die Geburt verlief bereits mit Komplikationen, so dass ein Kaiserschnitt gemacht werden musste. Bei zwei Babys kam die Hilfe zu spät und man konnte bei der Geburt nur noch ihren Tod feststellen. Der Mama ging es so schlecht, dass sie ein paar Stunden nach der Operation verstarb! Drei Leben vergeudet…! Drei Leben, die noch nicht über den Berg sind und viele Schutzengel gebrauchen können .
Ich sagte also zu und nahm das Trio ein paar Stunden später bei mir auf.
Drei kleine, zarte, hungrige, schreiende Babys erwarteten mich und mit Füttern kam ich anfangs fast nicht nach – so hungrig waren sie. Um dem Ganzen Abhilfe zu schaffen, testete ich, wie Minou reagiert und legte ihr das erste Baby an die Milchbar. Sie akzeptierte es ohne Probleme und putzte es liebevoll. Also bekam Minou bei der nächsten Fütterung die anderen beiden Kleinen dazu. Auch mit denen klappte es super und alle kuschelten sich sofort an Mama und die “grossen” Geschwister. Damit Minou weiterhin genug Milch für ihre eigenen Kinder hat, bekommen die Kleinen weiterhin Unterstützung mit der Flasche, dürfen aber auch an der Milchbar trinken.
Die kommenden Tage verliefen super und alle schienen zufrieden und wohlig miteinander zu sein. Manchmal ging es an der Milchbar etwas hektisch und stürmisch zu und die Kleinen wurden von den Grossen weggeschubst, aber alle haben irgendwie einen Weg gefunden sich zu behaupten.
Auch Minou macht es sehr gut mit dem grossen Haufen Babys und kümmert sich um alle so gut sie kann. Weiter gab es regelmässig die Flasche. Die Kleinen sind extrem geprägt auf den Menschen und schreien lauthals, kaum entdecken sie mich in ihrer Nähe! Manchmal wird solange geschrien, bis ich sie eingenuschelt in ein Nestchen bei mir auf dem Arm in den Schlaf gestreichelt habe . Auch Kuscheln sie unendlich gerne mit dem Menschen. Immer wieder muss man ihnen aber zeigen, das sie eigentlich eine Mama zum Kuscheln haben.
Die vier Grossen machen es mit den Zwergen auch super! Sie kuscheln extrem gerne mit ihnen und vor allem Mio ist da sehr fürsorglich und schläft sehr oft mit einem Kleinen im Arm ein. Der Alltag hat sich langsam eingespielt und jeden Tag lernen wir uns alle etwas besser kennen. Kurz… wir machen alle das Beste daraus!
Bis bald…
Pflegemami “chlini pfötli”
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