Hallo zusammen

Endlich darf ich auch einmal was sagen. Ich bin nämlich der Elvis und ich bin der King der Familie, aber das will irgendwie niemand so richtig wahrhaben. Meine Pflegemami sagt immer ich sei ein kleiner Macho . Aber das ist ja klar, ich bin ganz schwarz mit einem weissen Kragen, habe halblanges Haar, unwiderstehliche Augen, ich bin nun mal der Schönste weit und breit. Ich habe das Sagen hier in der Familie und nehme immer den obersten Platz vom Katzenbaum ein.

         

Heute Abend will ich auch meiner Pflegemami zeigen, wer hier der Chef ist. Als sie auf dem Sofa sitzt, klettere ich also auf ihren Schoss, ich schaue ihr zuerst kurz in die Augen und dann, wusch, schlage ich ihr mit meiner Tatze eins ins Gesicht. Pflegemami ist gar nicht “amused”!!!! Aber der Ausdruck in ihrem Gesicht war es wert, hahaha .

         

Unsere Tage verbringen wir mit Fressen, Spielen, Schlafen, Fressen, Spielen, Schlafen… Wir fressen unsere Pflegemami noch zu armen Tagen, kaum Schälchen aufgefüllt, ist es schon wieder leer. Spielen tun wir auch sehr viel und es macht richtig Spass in der ganzen Wohnung herumzuflitzen und eine Spur der Verwüstung zu hinterlassen . Danach kommt dann Pflegemami wieder mit dem grossen Monster, das alles aufsaugt.

         

         

Am liebsten sind wir jedoch auf dem Balkon. Die frische Luft, die Sonne, dann das Efeu, worin man es sich so schön gemütlich machen kann und immer wieder verirren sich Mücken, Wespen und Fliegen hierher, denen man so schön nachjagen kann.

         

         

Ich bin wieder mal mit Emma auf dem Balkon, als diese eine ganz blöde Idee hat . Pflegemami ist grad nicht hier, also fängt sie an das Netz hochzuklettern. So hoch, dass es mir grad schwindlig wird beim Zuschauen. Oben angekommen, ist es auch ihr nicht mehr so ganz geheuer. Sie klettert über das Netz auf die andere Seite, ein tiefer Abgrund nun unter ihr. Draussen stehen schon die Nachbarn auf der Strasse und schauen zu uns hoch. Ich habe Angst, dass Emma was passiert. Plötzlich klingelt eine Nachbarin bei uns, sie sagt was zu Pflegemami und dann kommt diese mit entsetztem Gesicht auf den Balkon gerannt. Irgendwie schafft sie es, Emma auf der Aussenseite vom Netz wieder herunterzuholen. Ich lasse einen erleichterten Seufzer los, das war vielleicht knapp !

         

Ende Woche werden wir alle in eine Transportbox verfrachtet und zum Tierarzt gebracht. Es wird gepiekst und gestupst und alles macht einfach nur “Aua” . Aber die Erkundungstour am Boden der Tierarztklinik lässt alles wieder schnell vergessen. Kurz Zeit später wird uns Mama weggenommen und als wir am Schlafen sind, kommt sie wieder zurück. Aber halt, das ist nicht Mama . Sie ist ganz wacklig auf den Beinen und riecht ganz komisch. Nein, das ist bestimmt nicht Mama. Ich fauche sie an, ich habe Angst, ich mag sie einfach nicht! Mit dieser komischen Katze fahren wir alle wieder nach Hause. Auch Emma und Kiki haben Angst, wir halten einen Sicherheitsabstand und verstecken uns immer wieder hinter den Beinen von unserer Pflegemami. Was ist denn bloss los hier? Wo steckt unsere richtige Mama? Ich bin plötzlich nicht mehr der Macho Elvis, ich bin unsicher und suche immer wieder die Nähe von meiner Pflegemami, auch wenn mir diese lang und breit erklärt, dass dies unsere Mama ist, dass sie kastriert wurde und nun halt ein bisschen nach Tierarzt riecht. Ich glaube ihr trotzdem nicht .

Naja, irgendwann am nächsten Tag, nachdem wir alle die Nacht im Schutz der Pflegemami verbracht haben, so weit weg wie möglich von unsere richtigen Mama, hat sich meine Angst gelegt und ich rieche plötzlich wieder den mir bekannten Geruch. Nun gibt es kein Halten mehr. Wir scharren uns alle um Mama, während sie uns liebevoll das Fell leckt . Ich bin so froh, ist alles wieder gut.

Bis zu unseren nächsten Abenteuern
Euer Macho Elvis

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