Jay lag zuoberst auf dem Kratzbaum im Bettchen und erkannte meine Stimme sofort, als ich ins Wohnzimmer eintrat. Ich wollte wissen wie er auf mich reagiert und hielt ihm meine Hand hin, die er sogleich anfauchte . Seine Besitzer meinten nur, dass sie dieses Verhalten bei ihm schon länger nicht mehr gesehen hätten, doch damit gerechnet hatten, dass er mich so begrüsst .
Schon wenige Minuten später kam er vom Kratzbaum herunter. Ich dachte schon, dass er sich nun in die obere Etage zurück zieht, doch versuchte er nur etwas mehr Distanz zwischen uns zu bringen. Nur kurz verschwand er die Hälfte der Treppe nach oben, doch sehr schnell stand er auch wieder da. Er wurde immer neugieriger während wir plauderten . Als erstes mussten meine Schuhe untersucht werden und schon bald darauf waren die Taschen dran. Alles schnupperte er ab, auch meine Finger. Es war toll ihn so zu sehen, erinnerte ich mich doch daran, wie vorsichtig und eher scheu er bei mir in der Pflegestelle war. Nun zeigte er sich selbstbewusst, sicher und an allem interessiert. Ich erfuhr, dass er nun der König im Haus sei.
Er spielt sehr gerne mit der Angel und seine Besitzer erzählten mir, welch tolle Sprünge er vollführen kann. Einen zeigte er auch uns. Auch das mitgebrachte Stinkie bespasste er ab und zu, wie er auch sein Interesse an Mäuschen hatte. Doch die Angel hat es ihm mit Abstand am meisten angetan. Er vollführte so einige Kapriolen auf dem Kratzbaum und ich erfuhr, dass er sich manchmal nicht als Trapezkünstler zeigt, sondern eher auf eine lustige Weise seinen Weg in die Hängematte findet. Während dem Spiel fand ich heraus was damit gemeint war, denn er nahm einen zu grossen Schritt und der ging ins Leere , doch gekonnt landete er auf seinen Pfötchen auf dem Boden.
Auf meine Frage ob er denn mal was angestellt hätte erhielt ich länger keine Antwort. Dann jedoch wurde mir ein Foto gezeigt, dass eine Orchidee ohne ihren Topf auf dem Boden zeigt und einer der Kater der daneben stand. Es war nicht Jay, aber die Besitzer sind sich nicht so sicher, ob nicht er seinen Übermut nicht im Griff hatte, denn die beiden anderen Kater leben schon länger um die Blumen herum, ohne das eine ihren Halt verlor . Nun wer am Schluss der Übeltäter war wird das Geheimnis der Jungs bleiben.
Jay sass am Fenster und sah intensiv nach draussen, irgendetwas hatte seine Neugierde geweckt. Ich dachte noch, dass er nun gleich hoch springt und schon war genau das passiert. Ein kleiner Jäger steckt in ihm und er wird noch viel mehr lernen und seine Besitzer können sicher noch das eine oder andere Mal herzlich lachen. Er ist ein Goldschatz geworden und muss immer was neues ausprobieren.
Mit Cameo, dem roten Buben in der Gruppe versteht sich Jay bestens. Die zwei spielen und kuscheln zusammen. Cameo ist seit Jays Einzug viel mehr unterwegs und auch verspielter geworden. Eigentlich sollte Jay der Kumpel von Fluffy, dem lilac Kater werden. Doch so kann man sich täuschen und nun hat sich das Trio seinen Weg selbst gewählt. Schön war es zu sehen, dass sich alle gut miteinander verstehen und auch wenn Fluffy es nicht toll findet, wenn Jay ihn von hinten anspringt und spielen will, werden diese Vorfälle weniger – klar, Jay wird auch älter.
Jay ist gewachsen und hat ein glänzendes schönes Fell. Seine Figur ist top und man sieht ihm seine Gesundheit an. Er hatte nicht den tollsten Start ins Leben, daher war es umso schöner ihn heute so zu sehen.
Wenn Jay nicht schmusen will, so erzählte mir die Besitzerin, legt er seine Öhrchen nach hinten und haut einmal mit seinem Pfötchen auf die Hand, natürlich ohne Krallen. Dann weiss jeder, dass er zwar gerne noch weiter angekuschelt liegen möchte, aber dies ohne zärtliche Berührungen. Dafür kann er bei anderen Gelegenheiten Liebesbisschen verteilen .
Er ist ein sehr cleverer Kater und ein Stratege. So überlegt er sich genau, wie er was angehen muss um zum Ziel zu kommen. Egal ob dies mit der Angelrute war oder wie er seine Maus aus dem Rascheltunnel holte. Er zeigte uns, dass er zuerst nachdenkt und dann handelt . Auch spürt er gleich, wie es jemandem geht und ist sehr einfühlsam. Er kann ganz laut schnurren und ist ein richtiger kleiner Geniesser geworden.
Seine Besitzer lieben den süssen Kater über alles und auch Jay zeigt jeden Tag wie glücklich er in seinem Daheim ist. Ein Dreamteam hat sich gefunden, davon durfte ich mich heute überzeugen.
Vielen Dank das ich vorbei schauen und Jay wiedersehen durfte. Ich freue mich mit euch, dass ihr einen solch wunderbaren Kater habt und er sich auch mit seinen Kumpels versteht. Ich bedanke mich für das nette Gespräch, die vielen Einblicke in Jay’s Leben und eure Gastfreundschaft.
Ich freue mich schon heute auf ein Wiedersehen !
Die drei Jungs – Jay, Cameo und Fluffy
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