Liebe Tagebuch Leser

Man sah mich draussen und wusste sofort, dass es mir nicht gut ging . Die Dame die mich zuerst sah hatte einen Hund dabei und wusste, dass ich dann eher mit Schmerzen versuche davon zu laufen, als mir helfen zu lassen. So entschied sie schnell heim zu kehren und den Hund zurück zu lassen und mich dann noch einmal zu suchen. Doch dann fand sie mich nicht mehr…

Wenig später entdeckte mich eine andere Tierfreundin und fing mich sogleich ein. Natürlich nicht von Hand, denn ich war scheu, verängstigt, verunsichert und neben mir. Aber sie schaffte es, informierte den Tierschutz Verein Nidwalden, der mich unterstützte und mithalf mich zu retten, und brachte mich schnellstens zum Tierarzt.
Der stellte einen schlimmen Abszess fest und behandelte mich sofort. Ich scheine sogar mal mit meinen Zähnen zugeschlagen zu haben, so erzählte man es auf alle Fälle meiner Pflegemami… Ich war wirklich neben der Spur und hatte grosse Angst.

Da der Tierschutz Verein Nidwalden nicht die Kapazität hatte mir auf längere Zeit einen Unterschlupf zu bieten, fragten sie denn Verein Katzenfreunde Schweiz an. Der Verein machte kurz ein paar Abklärungen und sagte danach sofort zu . Als mich meine Pflegefamilie übernahm, konnte man ihr nicht sagen ob ich wild, halb wild oder zahm bin. Sie konnten nur erzählen wie ich mich bei den Behandlungen beim Tierarzt aufgeführt habe und das war anscheinend nicht so nett von mir
Da ich aber sowieso einige Tage im Käfig sitzen muss, denn ich darf nicht irgendwo hoch springen, war für mein Pflegemami schnell klar, dass sie mir die Zeit gibt zu zeigen was in mir steckt, mich einfach lieb hat und mir die Zeit, Geduld und Liebe gibt die ich brauche – und dafür bin ich ihr von Herzen dankbar .

Am Dienstag wurde ich ihr gegen Mittag gebracht und mein Käfig, der sehr gross ist, stand bereits für mich bereit und alles war hergerichtet. Klo, Spielsachen, eine Box zum verstecken, leckeres Futter und einfach einen ganzen Nachmittag Ruhe. Das tat mir gut. Schon als mein Pflegemami das erste Mal in die Waschküche musste, traute ich mich aus meinem Versteck heraus und ging was futtern. Natürlich war ich zurück in meiner sicheren Zone als sie wieder kam, doch sah sie an den fehlenden Futterstückchen, dass ich was zu mir genommen haben musste .

Manu kam kurz darauf vorbei, denn sie brachte diverse Dinge die ich brauche und schaute mich in meiner Box an. Ich tat ihr leid, das fühlte ich, doch Mitleid will ich gar keines, nur wieder auf meine Pfoten kommen . Doch genau dort liegt mein Problem, denn selbst heute konnte ich immer noch nicht richtig auftreten und so entschied mein Pflegemami, dass ich bald bei einem Tierarzt vorgestellt werden sollte, damit man sich alles noch einmal anschaut. Mein Röntgenbild brachte ich mit und meine tierärztliche Vorgeschichte ist bekannt, nun hoffen alle, dass man schnell erkennt weshalb ich noch nicht ganz auf meinem Pfötchen stehen will und lieber schwanke, statt aufzutreten. Ich erzähle Euch davon, sobald mehr bekannt ist.

Ansonsten geht es mir hier super. Innert 24 Stunden bin ich schon ziemlich aufgetaut. Ich lasse mich manchmal bereits streicheln , mag sehr gerne Leckerlis und nehme diese auch schon aus der Hand und erhole mich sichtlich was Stress und Sorgen anbelangt. Klar bin ich noch nicht ein Schmusekater und klar brauche ich noch etwas Zeit, doch meine Anfänge lassen grosse Hoffnungen aufkommen, dass ich ein Kater bin der Menschen kennt und eigentlich dorthin zurück will, wo Annehmlichkeiten an der Tagesordnung sind – zu meinen Dosenöffnern und meinem Personal !

Für heute sei’s genug, ich erzähl Euch gerne in ein paar Tagen mehr über mich.
Mir geht es hier gut, ich fühle mich wohl und werde stündlich sicherer. Also gebt mir meine Zeit die ich brauche und lasst euch überraschen. Bis in ein paar Tagen wieder, wo mein Pflegemami wieder für mich schreibt, da ich das ja selbst nicht so gut beherrsche ,
euer Tiger

 

         

         

 

 

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