Wenn man das Haus von aussen betrachtet, sieht man auf den ersten Blick, dass hier Katzen wohnen. Zur Haustüre gelangt man nur durch ein kleines Gittertor, das verhindern soll, dass die Fellnasen bei geöffneter Haustüre gleich abhauen .
Drinnen wurde ich gleich neugierig von Lumi begrüsst und beschnuppert. Gerade er, der anfangs noch der Scheueste war, zeigte sich sehr offen. Als die vier einzogen, war seine Scheu nicht gerade hilfreich, brauchte er doch noch einige Zeit Augentropfen. Doch schon nach kurzer Zeit fühlte auch er sich in seinem Zuhause wohl und angekommen. Kaum stand ich auf der Treppe nach oben, kamen mir die restlichen drei weissen Wirbelwinde entgegen. Ich und besonders meine Füsse, und all meine Sachen wurden neugierig und gründlich beschnuppert und untersucht. Die Besitzer warnten mich, wenn ich gerne gelochtes Papier hätte, soll ich meine Unterlagen einfach offen hinlegen . Auch wenn die vier viele Spielsachen haben, waren meine Mitbringsel mal wieder der Renner und als ich nach ein paar Stunden zusammenpackte, war bis auf ein einziges Wuschelwürmchen nichts mehr da .
Es war einfach toll, die vier wiederzusehen. Sie sind noch genauso hübsch und süss, wie damals in der Pflegestelle, nur etwa dreimal grösser. Lumi mit seinen blauen Augen und dem sehr seidigen Fell und Finn mit dem grauen Haarbüschel kann man nach wie vor gut auseinander halten. Bei Chando und Yuki ist es schon etwas schwieriger. Beide sind fast gleich gross, obwohl Chando etwa 1 kg schwerer ist als Yuki. Doch sobald man die Augen sieht, ist alles klar. Chando hat wunderschöne, dunkelgelbe und Yuki faszinierende hellgrüne Augen. Vom Charakter her sind die vier total verschieden.
Yuki ist immer noch ein kleines Schlitzohr und der Ballsportler der Truppe. Sein Lieblingsspielzeug ist ein Ball mit einem Glöckchen drin. Er bringt den Ball immer wieder zu seinen Menschen, damit sie ihn erneut werfen können. Am Morgen früh, wenn er denkt, es sei jetzt Zeit aufzustehen, bringt er den Ball seinen Besitzern ins Bett. Er hat auch viel Unsinn im Kopf und schmeisst gerne Dinge runter, nur um die Aufmerksamkeit seiner Besitzer zu bekommen. Dass er auf die Anrichte springt, können sie ihm einfach nicht abgewöhnen. Sogar wenn er nass gespritzt wird, macht ihm das nichts aus . Seinen Brüdern gegenüber ist Yuki sehr sozial. Er schaut immer, dass sie sauber sind und leckt ihnen gerne den Kopf ab. Yuki ist auch sehr verschmust und liebt seine beiden Besitzer gleichermassen. Nachts legt er sich gerne abwechselnd auf die Brust seiner Besitzerin und wechselt anschliessend zu seinem Besitzer.
Chando ist der Ruhigste und Gemütlichste der vier. Bis er sich zum Spielen animieren lässt, braucht es viel. Er verhält sich lieber unauffällig, schaut zu und ist sozusagen der ruhende Pol. Doch auch er hat, wie seine Brüder, seine „knappen 5 Minuten“. Dann geht im Haus richtig die Post ab. Kein Wunder bei vier Jungs im Teenageralter ! Chando bevorzugt die Gesellschaft der Frauen im Haus. Will er seine Streicheleinheiten, dann lässt er sich gerne von seiner Besitzerin oder deren Mutter verwöhnen und das richtig. Dann legt er sich voll ins Zeug und ist ein kleiner Kampfschmuser . Vom Rollator der alten Dame ist er total fasziniert und springt gerne darauf, am liebsten wenn er davon rollen kann . Nur bei einer Sache ist Chando immer der erste. Sobald er hört, dass sich jemand mit Futter beschäftigt, ist er wie der Blitz da. Dabei spielt er gerne mit seinem Futter, vor allem Leckerlis werden als Spielzeug „missbraucht“ und wild herumgeworfen.
Finn ist der absolute Athlet der vier Brüder. Nichts ist zu hoch oder zu weit um mit einem gewaltigen Sprung erreicht zu werden. Da muss auch schon mal der Rücken seiner Besitzer herhalten. Er liegt auch gerne ganz oben auf einem der Regale, die über zwei grosse Kratzbäume erreicht werden können. Apropos Kratzbaum: die vier Jungs bekamen einen individuell für sie zusammengestellten Kratzbaum mit drei Säulen, einem grossen Bettchen, wo mehrere Platz haben und genügend Liegeflächen für alle – ein tolles Modell! Finn ist ein sehr neugieriger kleiner Kater. Steht etwas offen, schwups, schon ist er drin und muss alles untersuchen, egal ob Schrank, Schublade oder Karton. Sein Spitzname ist daher Mr. Neugier . Finn ist auch sehr am Essen der Menschen interessiert. Sobald er Essen sieht, wird sein Hals immer länger und länger, bis er etwas erwischt. Er hilft auch gerne in der Küche mit, besonders beim Kartoffelschälen. Im Gegensatz zu Chando ist Finn eher der Kater seines Besitzers, denn er mag lieber Männer. Trotzdem leistet er auch seiner Besitzerin beim Arbeiten am PC gerne Gesellschaft.
Lumi, unser blauäugiger, süsser, ehemaliger Raffaello, ist der Cleverste unter den Brüdern. Er liebt Intelligenzspiele, hat am schnellsten das Fummelbrett kapiert und ist der Beste beim Klickertraining. Lumi zeigt als einziger, dass er wohl gerne Freigänger wäre. Morgens beim Hochziehen der Rollläden wird er immer ganz aufgeregt und möchte gerne raus. Lumi scheint auch sehr ordnungsliebend zu sein. Wenn seine Brüder ihre Hinterlassenschaften mal nicht richtig verscharren, geht er hin und kümmert sich nochmals darum, dass alles ordentlich gemacht ist . Lumi ist auch sehr gesprächig und erzählt gerne und viel. Oft grummelt er einfach vor sich hin, was sich sehr lustig anhört. Auch Lumi mag es zu schmusen, jedoch sagt er wann er will und zeigt das mit Köpfchenstossen gegen die Beine. Er liebt es vor allem am Kopf gekrault zu werden und hat ein Lieblingskissen mit langen Fäden, in dem er gerne liegt und genussvoll tretelt.
Es gäbe noch viel über die vier weissen Schlitzöhrchen zu erzählen. Alle sind äusserst neugierig und von Wasser fasziniert. Spannend finden alle Wasser in der Badewanne, vorzugsweise mit Schaum – nur nasse Pfötchen möchte dann doch keiner bekommen . Sie lassen gerne alle Arten von Lappen verschwinden, klettern auf alles oder spazieren über die Tastatur des PC‘s. Einer hat es sogar schon mal geschafft, eine WhatsApp Nachricht zu verschicken.
Chando, Yuki, Finn und Lumi sind aufgeweckte junge Kater, die von ihren Besitzern über alles geliebt werden, auch wenn sie im Viererpack hin und wieder etwas anstrengend sein können. Sie haben ein tolles Zuhause gefunden und ich wünsche Euch alles erdenklich Gute, viel Spass mit den Rackern und ganz viele Schmusestunden. Vielen herzlichen Dank, dass ich Euch besuchen durfte.
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