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Bewegte Wochen

Die Sache mit dem Futter

Hallo zusammen

Es ist wieder lange her, seit wir uns das letzte Mal gemeldet haben und sehr viel ist passiert in dieser Zeit. Ich bin Kiko, mein Pflegemami meint, dass ich meinen Geschwistern immer einen Schritt voraus bin. Ich bin wahrscheinlich frühreif. Ich war der Erste, der gewusst hat wie man das Klo braucht, ich war der Erste, der gelernt hat aus dem Wassernapf zu trinken und ich bin wieder der Erste, der schon Nassfutter frisst. Das macht mich schon ein bisschen stolz 😎 und ich glaube mein Pflegemami ist auch stolz auf mich.

        

        

Wir haben in der Zwischenzeit alle gelernt wie man unseren pürierten Brei auch von einem kleinen Teller lecken kann. Ok, am Anfang haben wir mehr durch die Nase aufgenommen, als durch den Mund 😅. Und das Pflegemami musste lachen wie unser Gesicht aussah und sie schmunzelte auch über das Schlachtfeld, dass wir jedesmal nach der Fütterung hinterliessen. Aber nun haben wir gelernt, dass man den Brei auch lecken kann, ohne seine Nase drinnen zu tunken. Bis auf meinen Bruder Yuri sind wir alle sehr lernfähig. Er jedoch hat es immer noch nicht kapiert, wie es läuft und während wir unseren Brei auslecken, schreit er die ganze Zeit das Pflegemami an, bis diese endlich die Spritze aufzieht und ihm den Brei in den Mund gibt 🙀. Aber auch bei der Spritze kriegt er es nicht hin normal zu essen. Er versucht die ganze Spritze in den Mund zu nehmen, beisst darauf herum und macht eine Riesensauerei. Das Pflegemami braucht sehr viel Geduld mit ihm. Manchmal hat auch Ilay noch so eine Blockade. Dann steht er vor seinem Tellerchen mit dem Brei, schaut das Pflegemami an, weint und sagt ihr, dass er nicht mehr weiss wie das geht. Das Pflegemami redet dann lieb mit ihm und geht mit ihrem Kopf zum Teller herunter um ihm zu zeigen wie er es auflecken soll. Und plötzlich geht es dann. Ich glaube wir geben dem Pflegemami immer noch alle Hände voll zu tun 😊.

        

        

Irgendwann wurde dann unserer Brei etwas fester und beinhaltete Fleischstücke und wir lernten, wie man dies isst und darauf herumbeisst. Bis auf einer! Nein, es ist nicht Yuri, Yuri hatte plötzlich den Dreh sehr schnell raus, von der Spritze stürzte er sich dann gleich auf die grossen Stücke – die Sache mit dem Brei lecken hat er einfach übersprungen 😂. Diesmal ist Ilay das Sorgenkind. Entweder Brei oder gar nichts!! Der schreit manchmal das Pflegemami lauthals an, weil er seinen Brei will und nicht dieses komische Futter. Das Pflegemami probiert wirklich alles, schiebt ihm etwas vom Nassfutter in den Mund, das er jedoch im hohen Bogen wieder herausspukt… Irgendwann stellt das Pflegemami ihm einen Napf Trockenfutter hin und wir alle staunen nicht schlecht, als Ilay auf den harten Pellets herumbeisst 😮. Er hat mir nie gesagt, warum er das Nassfutter nicht mag. Seither hat er einfach seinen Napf mit dem Trockenfutter, während wir unseren Teller Nassfutter verschlingen. Und unser Mami hat dann nochmals einen anderen Napf mit Spezialfutter, aber dazu kommen wir später! Soviel mal zu unserer Futtergeschichte.

Was ist nur mit Mami los? Und mit Siam?

Unsere Mami hat schon seit ein paar Tagen so einen dicken Bauch 🙀. Man könnte fast meinen sie hat einen Luftballon verschluckt. Zudem geht sie sehr viel aufs Klo und ihre Hinterlassenschaften stinken schrecklich zum Himmel. Ich bemerke, dass sich das Pflegemami Sorgen macht. So grosse Sorgen, dass sie eines Tages unser Mami in die Transportbox verfrachtet und zum Tierarzt fährt. Als sie wieder nach Hause kommen sieht unsere Mami sehr gestresst und erschöpft aus. Sie haben ihr den Bauch geröntgt und Flüssigkeit darin entdeckt, aber was es genau ist, kann niemand sagen. Sie bekommt noch zusätzliche Medikamente, aber irgendwie ist alles so im Ungewissen und ich sehe wie das unsere Pflegemami sehr stresst. Sie hängt ständig mit irgendwelchen Leuten am Telefon und hat Sorgenfalten im Gesicht.

        

        

Und als ob das nicht schon genug ist, benimmt sich mein Bruder Siam plötzlich so komisch. Das Pflegemami sitzt bei uns im Zimmer und Siam ist auf ihrem Schoss eingeschlafen. Plötzlich fängt er jedoch an zu zucken und das Zucken wird immer schlimmer. Das Pflegemami hat Mühe in zu halten, drückt ihn ganz fest an sich und redet mit sanfter Stimme auf ihn ein. Er zappelt wie wild um sich, seine Augen sind weit geöffnet und aus seinem Mund kommt Schaum 😮. Und dann schreit er! Mir macht das unheimlich Angst und ich verkrieche mich in der nächsten Höhle. Wir alle sind sehr verunsichert und wissen nicht was los ist. Nach 5 Minuten ist der ganze Spuk vorbei und Siam schläft völlig erschöpft auf dem Bett ein. Auch unsere Pflegemami sieht extrem erschöpft aus, dieses komische Verhalten von Siam hat Spuren bei ihr hinterlassen.

        

        

Einen Tag später, wir sind alleine, das Pflegemami ist auf der Arbeit, passiert wieder das gleiche mit Siam. Diesmal fällt er vom Bett herunter, liegt auf dem Rücken und zappelt unkontrolliert mit allen 4 Beinen. Ich sehe wieder den Schaum aus seinem Mund. Wir alle umkreisen ihn, sind aber völlig verunsichert und wissen nicht was wir tun sollen. Diese Vorfälle wiederholen sich nun immer öfters ☹️. Wenn das Pflegemami zu Hause ist, kommt sie sofort ins Zimmer gerannt sobald Siam schreit und drückt ihn dann ganz fest an sich, bis alles wieder vorbei ist.

        

        

Drei Tage nach dem ersten Anfall von Siam erklärt uns das Pflegemami, dass heute der grosse Tag von unserem Mami ist, ihre verfaulten und vereiterten Zähne werden nämlich gezogen. Und sie möchte auch gleich Siam zum Tierarzt mitnehmen um ihn untersuchen zu lassen. Da Siam nicht den ganzen Tag alleine beim Tierarzt sein sollte, hat sie sich entschieden, dass ich noch mitgehen darf. Ich weiss nicht so recht, ob ich mich über diesen Ausflug freuen soll 😕. Während unsere Mami in ihrer Box die ganze Zeit weint und ausbrechen will, verschlafen Siam und ich die ganze Fahrt bis zum Tierarzt. Wir werden alle zusammen in einen Käfig verfrachtet und sehen das Pflegemami den ganzen Tag nicht mehr. Mir ist gar nicht wohl an diesem Ort, ich habe so ein komisches Gefühl. Zudem hat Siam noch zweimal seinen Anfall und das macht mir sehr Angst. Unsere Mami verlässt uns dann auch für eine gewisse Zeit und als sie zurückkommt, riecht sie ganz komisch 😕 und scheint sehr tief zu schlafen. Endlich, am späten Nachmittag höre ich die Stimme von unserem Pflegemami. Ich bin so froh, dass sie wieder da ist. Sie wird uns jetzt bestimmt schnell von diesem schrecklichen Ort weg und wieder nach Hause bringen.

        

         

Leider geht es aber nicht so schnell. Sie setzt sich vor unseren Käfig auf den Boden, öffnet die Türe und nimmt Siam zu sich. Sie spielt mit ihm, knuddelt ihn, aber gleichzeitig sehe ich wie sie weint. Dicke Tränen kullern ihre Wangen herunter 😭… Ich verstehe nicht. Warum ist sie so traurig? Irgendwann verlässt sie mit Siam unseren Raum und als die Tierarztgehilfin nach sehr langer Zeit Mami und mich in die Transportbox verfrachtet ist kein Siam dabei. Ich schaue mich nach ihm um, aber er ist nicht da. Während der ganzen Fahrt nach Hause höre ich wie das Pflegemami weint. Sie erzählt uns, dass Siam nicht mehr unter uns weilt. Er hatte so starke epileptische Anfälle, dass es für ihn besser war in eine schönere Welt zu reisen. Ob mein Bruder in dieser schöneren Welt auch Gspänli hat, mit denen er spielen kann? Und wo ist diese schönere Welt? Kann ich ihn da mal besuchen? Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf und ich verstehe das alles nicht.

        

        

Als wir zu Hause ankommen, hat Mami die ganze Transportbox verschissen und ich liege voll mittendrin. Irgendwie scheint heute ein ganz schlechter Tag zu sein 😧. Das Pflegemami muss mich fast vollständig ins Wasser tauchen und einshamponieren, um alles wieder wegzukriegen. Nachdem sie mich abgetrocknet hat, bringt sie mich zu den anderen ins Zimmer. Meine Geschwister freuen sich, mich wieder zu sehen, aber mir geht es gar nicht gut. Ich verkrieche mich in meine Höhle und will von dieser Welt nichts mehr wissen ☹️. Drei Tage lang geht es mir nicht gut. Ich zitterte viel, fühle mich unsicher, habe Angst und ich vermisse mein Bruder Siam!

Normalität kehrt wieder ein

Es ist nun eine Woche her, seit dies alles passiert ist und mir geht es wieder gut. Meine Lebensfreude ist zurück gekehrt und ja, ab und zu denke ich noch an meinen Bruder Siam und seine schönere Welt, aber dann kommen Ilay, Yuri und Enya und fordern mich zum Spielen auf und in der nächsten Sekunde ist alles vergessen und ich renne wie wild im ganzen Zimmer herum 😅. Wir haben nun das ganze Zimmer für uns und geniessen die vielen Kratzbäume und Versteckmöglichkeiten. Unsere Mami hatte ihre liebe Mühe, als wir das erste Mal das ganze Zimmer benutzen durften. Sie machte sich grosse Sorgen, weil sie uns nicht mehr kontrollieren konnte und uns nicht mehr im vollen Blickfeld hatte. Ich turnte auf dem höchsten Kratzbaum herum, Yuri kletterte das Gitter vom offenen Fenster hoch, Enya versteckte sich unter dem Bett und Ilay erreichte mit Mühe und Not das oberste Brett an der Wand. Unserem Mami wurde es einfach zu viel, sie wusste nicht mehr wohin schauen und rief uns immer wieder voller Sorge 😺. Aber jetzt ist sie wieder etwas entspannter geworden und hat gemerkt, dass uns nichts passieren kann. Wir sind einfach alles kleine KamiKatzen und kriegen nie genug den Bällen hinterherzujagen oder das Pflegemami in die Zehen zu beissen.

        

        

Wenn Besuch kommt sind wir völlig aus dem Häusschen. Und es verlässt wohl niemand unser Zimmer ohne irgendwelche Kratzer als Andenken. Yuri klettert am liebsten die Beine hoch und da spielt es keine Rolle ob die Person lange oder kurze Hosen anhat. Ich bevorzuge es auf den Rücken zu springen und Ilay’s Lieblingsbeschäftigung ist es sowieso jeden in die Zehen zu beissen. Ich denke wir sind wohl etwas sehr rüpelhaft 😉.

        

        

Aber unser Pflegemami liebt uns so wie wir sind 😻. Sie verbringt sehr viel Zeit bei uns im Zimmer und wenn wir vom rumtoben richtig müde sind, dann legen wir uns aufs Pflegemami und schlafen ein, während sie uns sanft streichelt. Natürlich liegen wir auch noch sehr viel bei unserem Mami und saugen an ihren Zitzen. Das gibt uns immer die nötige Geborgenheit. Irgendwie ist unsere Mami auch viel gelassener geworden, seit ihre Zähne gezogen wurden. Einfach ihr dicker Bauch ist noch da und die übelriechenden Hinterlassenschaften. Das Pflegemami versucht wohl alles um dies in den Griff zu bekommen, bis jetzt leider erfolglos. Im Moment bekommt unser Mami spezielles Futter und ich habe gemerkt, dass mir das viel besser schmeckt, als das andere. Nun ist bei der Fütterung immer ein Gerangel, denn eigentlich sollte ich nicht das Futter vom Mami fressen, aber zum guten Glück hat das Pflegemami nur zwei Hände und wir sind vier Katzen, die sie vom Futter fernhalten muss. Somit schaffe ich es immer irgendwo eine Lücke zu finden und meinem Mami das Futter wegzuschnappen 😅.

        

Wir sind einfach richtige Frechdachse und haben vor nichts Angst. Nicht mal vor dem Staubsauger. Im Gegenteil, ich liebe es dem Rohr nachzurennen, obwohl mir das Pflegemami immer wieder sagt, dass sie mich eines Tages einfach einsaugt 😂. Und Yuri setzt sich gerne auf den Staubsauger und will mitreiten. Bei soviel Dreistheit kann das Pflegemami nur noch den Kopf schütteln.

        

Heute hat sie uns wieder einmal mit etwas Neuem überrascht. Sie meint, es sei immer so still im Zimmer, wir sollten uns doch ein bisschen an fremde Stimmen gewöhnen. Und schon steht ein komisches Ding da – man nennt es Radio – aus dem eine Stimme klingt. Seltsam 🤔. Ilay versteht die Welt nicht mehr und fragt sich von wo diese Stimme kommt. Er inspiziert das Radio von allen Seiten, schaut sogar auf die Rückseite, ob sich da jemand versteckt hat, der immer redet. Aber da ist niemand! Irgendwann haben wir uns an das sprechende Ding gewöhnt und manchmal ist es sogar schön mit Musik im Zimmer herumzuturnen 😊.

Bis zum nächsten Mal
Euer Kiko

 

 

 

 

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