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Eingesperrt – oder in Sicherheit?

Hallo zusammen

Ich heisse Coco. Vorher in meinem alten zu Hause haben sie mich Susi genannt. Da musste ich jedoch weg, weil mein Herrchen gestorben ist und niemand uns Katzen haben wollte 😕. Der Name Coco gefällt mir viel besser, klingt so wie Coco Channel, sehr edel. Aber der neue Ort wo ich jetzt bin gefällt mir gar nicht! Ich befinde mich in einem Zimmer, eingesperrt. Ich vermisse meine Gspänlis, mit denen ich all die letzten Jahre durch die Gegend gezogen bin. Ich fühle mich einsam und ich weine sehr oft am offenen Fenster, das mit Gitter versehen ist. Mein Pflegemami hier ist sehr lieb zu mir, aber ich vertraue ihr nicht. Ich fauche sie an, ich versuche sie zu beissen, wenn sie mich berühren will. Ich halte einfach gebührend Abstand zu ihr 😾.

Sie redet mir immer wieder gut zu und erzählt mir sowas wie, dass ich hier in Sicherheit bin. Und dass ich hier meine Jungen in Ruhe zur Welt bringen kann. Ja es ist so, ich bin hochträchtig und ich fühle mich unheimlich schwerfällig. Ich verstehe noch nicht so ganz, warum ich meine Babies hier zur Welt bringen soll und nicht draussen 🤔, wie all die Jahre zuvor. Ich habe immer viele Babies bekommen, die meisten sind jedoch gestorben, ich weiss auch nicht warum.

        

Nun bin ich also hier in diesem Zimmer, tigere immer vom Fenster zum Kratzbaum unters Bett und wieder zum Fenster. Und ich rufe und rufe abermals meine Freunde, aber es kommt niemand ☹️. Ab und zu sehe ich eine andere Katze zum Fenster hinaus und auch dieser rufe ich, weil ich einfach gerne Gesellschaft möchte. Aber sie reagiert nur mit einem Buckel und läuft wieder davon. Es scheinen mich wohl nicht alle zu mögen. Das einzige was hier gut ist, ist das Futter. Ich bekomme dauernd Nassfutter. Kaum ist mein Topf leer, füllt er sich sofort wieder.
Mein Pflegemami verbringt sehr viel Zeit bei mir im Zimmer und sie redet oft mit mir. Ihre Stimme fühlt sich gut an und ich renne nicht mehr gleich weg, wenn sie kommt. Aber mich streicheln lassen, das will ich überhaupt nicht.

        

Nach 10 Tagen treten meine Wehen ein. Das Pflegemami hat mir überall schön hergerichtete Wurfboxen hingestellt. Ich habe sie schon alle ausgetestet, bin mir aber noch unschlüssig 😊, wo es für die Kleinen wohl am besten sein wird. Das Pflegemami spürt, dass es wohl bald losgeht, weil ich sehr unruhig bin und von einer Box zur anderen pilgere. Irgendwann lässt sie mich alleine, weil sie wohl denkt, dass ich Ruhe brauche. Und damit hat sie vollkommen recht. Ich möchte ungestört sein, wenn ich gebäre, ich mag es nicht, wenn dann noch eine fremde Person nervös in meiner Nähe verharrt.

Es läuft wir am Schnürchen, meine Babies purzeln regelrecht heraus. Es ist sehr anstrengend und es tut auch weh. Zum guten Glück bringt mir das Pflegemami immer mal wieder ein frisches Eigelb mit Kaffeerahm angerührt, das gibt mir jedesmal wieder einen Energieschub, den ich unbedingt brauche. Nach vier Stunden ist es vollbracht. Ich schaue auf sechs kleine Babies, die ungeduldig an meinen Zitzen nuggeln und ich kann mich nun völlig erschöpft zurücklehnen 😻.

        

Nun verbringt das Pflegemami noch mehr Zeit in meinem Zimmer. Sie scheint fasziniert zu sein von meinen Kindern. Aber ich lasse sie keinen Schritt zu nahe ran. Sie darf gucken, aber ja nicht anfassen. Nach ein paar Tagen scheint sie etwas unruhig zu werden und am Morgen des 5. Tages kommt jemand Fremdes ins Zimmer. Ich flüchte gleich aus der Box und diese Person nimmt ein Baby von mir, verschwindet mit ihm, um es wenig später wieder zurückzubringen. Es ist mein kleines Schwarzes. Er ist sehr klein, verglichen zu den anderen und muss sich immer eine Zitze erkämpfen. Ich rieche an ihm dass er Milch bekommen hat, das heisst er wurde von einer Freundin vom Pflegemami zugefüttert. Das ist gut so, denn er muss zu Kräften kommen.
Im späten Nachmittag kommt das Pflegemami von der Arbeit nach Hause und als erstes schaut sie bei mir im Zimmer vorbei. Sie schaut sehr genau in die Box und sucht mein schwarzes Baby. Ich lasse sie ungern an meine Kinder heran, aber irgendwie muss ich es zulassen. Ich muss es zulassen, dass sie mein Schwarzes nimmt, denn es ist mittlerweile verstorben und ich verstecke es unter mir. Sie nimmt es vorsichtig aus der Box und ich sehe, dass sie Tränen in den Augen hat. Es tut mir leid, ich konnte es auch nicht mehr retten, es war einfach zu schwach und konnte nicht mehr kämpfen. Auch ich bin sehr traurig 😢…

        

Das Pflegemami erzählt mir diesen Abend, dass sie den kleinen Blacky, wie sie ihn nannte, im Gärtchen beim Sitzplatz unter den Blumen begraben hat 🥺. Er wird immer in meiner Nähe sein und in seinen Geschwistern weiterleben.

Bis bald, eure Coco

 

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