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Unfall… und andere wichtige Ereignisse

Liebe Tagebuchleser

Ich glaube, jetzt sind wir auch alt genug, um mal selber etwas zu schreiben und wir haben auch schon so einiges erlebt, von dem wir erzählen können, vor allem ich 😕. Ich bin der kleine Kaan und Pflegemamas grösstes Sorgenkind. Naja, jetzt auch nicht mehr so sehr, aber vor bald zwei Wochen ist mir eben etwas Dummes passiert. Dazu jedoch später…

        

        

Wir erkunden immer mehr das Zimmer und sind fasziniert, was es so alles zu entdecken gibt. Bis zuoberst auf die Kratzbäume schaffen wir es noch nicht 😉, aber so auf halber Höhe ist für uns auch schon unglaublich hoch! Die Welt sieht ganz anders aus von da oben. Laila ist die absolut Mutigste von uns allen, sie muss alles ausprobieren. Ich staune, dass unsere Mama das alles so gelassen nimmt und keine Angst um uns hat. Vielleicht weiss sie, dass wir hier sicher sind?

        

        

Wir bekommen auch immer wieder Besuch von Freunden vom Pflegemami. Sie lieben uns alle und finden uns so wahnsinnig knuffig ❤️. Auch wir lieben Besuch und Laila und ich begrüssen sie schon an der Türe, bevor sie überhaupt ihre Beine richtig im Zimmer haben. Das Pflegemami hat auch immer Mühe ins Zimmer zu kommen ohne über uns zu stolpern.

        

Kürzlich meint das Pflegemami, dass es mal an der Zeit wäre festes Futter zu uns zu nehmen. Schliesslich sind wir schon bald 6 Wochen alt und müssen gross und stark werden. Da reicht doch so eine Milchbar nicht mehr ganz aus. Gesagt, getan, packt sie meine Schwester Laila und stopft ihr mal etwas Nassfutter in den Mund. Laila ist völlig perplex, aber scheint kurze Zeit begeistert zu sein, über das was sie da in den Mund bekam. Sie will unbedingt mehr 😋!! Das Pflegemami hält ihr mit der Hand noch etwas hin, das sie sofort abschleckt und wenig später ist Laila schon mit ihrem Kopf im Fressnapf. Das Pflegemami ist sichtlich zufrieden und meint, manchmal muss man dem Glück halt etwas nachhelfen und nicht warten bis es von alleine kommt. Nun bin ich an der Reihe. Ich mag es gar nicht, wenn man mir einfach was in den Mund steckt und daher verschliesse ich meinen Mund ganz fest. Ein bisschen Futter bleibt trotzdem hängen und das lecke ich gerne ab. Aber davon gleich begeistert zu sein wie Laila, nee 😕. Auch Jumi teilt die gleiche Einstellung wie ich. Mama’s Milchbar finden wir immer noch am besten. Schade, findet das Pflegemami, manchmal ist es noch nützlich, wenn man früh mit festem Futter anfängt, schliesslich weiss man nie, ob mal was mit der Mami passiert und dann die Milchbar nicht mehr zur Verfügung steht. Ob sie da schon eine Vorahnung hatte?? Ihre Aussage wird sich bei mir noch bewahrheiten.

        

        

War ich zu risikofreudig?

Es passiert an einem ganz normalen Tag. Wie immer turnen, springen und klettern wir im Zimmer herum. Diesmal besonders aufgedreht. Plötzlich passiert etwas mit meinem linken Hinterbein. Ein unglaublicher Schmerz durchzieht mich und ich kann das Bein nicht mehr bewegen 😲. Ich weiss nicht, was ich gemacht habe, aber ich weiss, dass irgendwas nicht mehr stimmt. Ich weine entsetzlich, so sehr, dass mein Mami gleich angerannt kommt und ganz nervös um mich herumläuft. Sie weiss nicht, was sie mit mir machen soll. Irgendwann packt sie mich am Nacken und schleift mich zu den anderen aufs Bett. Ich versuche mich zu wehren, denn das Schleifen schmerzt unglaublich an meinem Bein.

        

Etwa eine Stunde später steht plötzlich das besorgte Pflegemami im Zimmer. Keine Ahnung von wo die jetzt herkommt, denn normalerweise arbeitet sie bis am Nachmittag. Dank der Kamera im Zimmer und der Zufall, dass sie draufgeschaut hat, hat sie alles gesehen und ist schleunigst nach Hause gekommen. Dies erzählt sie mir, als wir auf dem Weg zum Tierarzt sind. Ich fühle mich beim Pflegemami in guten Händen, sie wird das sicher gleich richten, so dass ich nachher wieder mit Laila und Jumi herumrennen kann. Da habe ich mich wohl zu früh gefreut ☹️. Das Röntgenbild zeigt, dass mein Bein gebrochen ist und ich zur Einzelhaft in einen kleinen Käfig im Wohnzimmer verdammt werde. Da hilft auch das schöne Herz auf meinem Verband nicht meine Laune etwas aufzuheitern. Ich bin zutiefst betrübt und traurig und lasse das mein Pflegemami so richtig spüren. Sie sitzt oft bei mir im Käfig, aber wehe wenn sie mich alleine lässt, dann fange ich an zu weinen und ich kann euch sagen, von einem leisen Jammern am Anfang bin ich nun schon bei einer Lautstärke, die man bis nach draussen hört. Mein Stimmorgan ist wohl mein grösstes im Moment. Ich sehe meinem Pflegemami an, dass sie schier am Verzweifeln ist, aber das ist mir egal, ich will einfach nicht alleine sein 😢. Ich vermisse meine Mami und meine Geschwister. Nach dem vielen Weinen werde ich oft heiser. Dann verziehe ich mich in eine Ecke und fange an zu Schnurren um mich zu beruhigen. Es hilft alles nichts, anstatt dass mich das Pflegemami ins Kittenzimmer bringt, sind wir am nächsten Abend wieder auf dem Weg zum Tierarzt. Mein Verband ist abgefallen, es ist ein Feiertag und wir müssen notfallmässig in die Tierklinik. Denn ohne Verband bis am nächsten Tag zu warten, könnte den Bruch verschieben. Auch in der Tierklinik gebe ich mein Bestes und weine so laut, dass sich die Tierarztgehilfin die Ohren zuhält 😿.

        

        

Zu allem Übel fresse ich noch kein festes Futter. Das kommt nun davon, wenn man nicht auf das Pflegemami gehört hat vor einer Woche. Ich bin mir immer noch die Milchbar gewohnt und verweigere jegliches Futter, das mir hingestellt wird. Auch den Versuch mich ab und zu zum Mami zu lassen, dass ich säugen kann, geht in die Hosen. Denn wenn ich im Zimmer bin, möchte ich herumspringen und sicher nicht trinken.

        

Nach zwei Tagen tut sich dann endlich was. Ich bekomme Gesellschaft. Das Pflegemami hat einen guten Plan ausgearbeitet 👍. Abwechslungsweise ist nun Laila oder Jumi bei mir, oder manchmal auch beide zusammen, damit ich nie mehr allein sein muss 😻. Ich finde das eine ganz tolle Idee und von da an weine ich auch nicht mehr. Endlich kann ich wieder etwas mit meinen Geschwistern herumtollen, wenn auch nur auf einem Quadratmeter und ich finde auch plötzlich den Gefallen am Fertigfutter. Die Welt sieht für mich schon viel besser aus. Laila und Jumi finden das nach einer Woche jedoch nicht mehr toll, sondern eher frustrierend von einem grossen Zimmer in solch einen kleinen Käfig gesteckt zu werden. Nun fangen sie an zu jammern, wenn sie bei mir sind 😧.

        

        

Wieder muss sich das Pflegemami einen neuen Plan einfallen lassen. Die kritische Phase für mein Bein ist vorüber und mein Bruch fängt sehr gut an zu heilen, meinte der Tierarzt beim letzten Verbandwechsel. Also entschliesst sich das Pflegemami nun den ganz grossen Käfig ins Wohnzimmer zu stellen. Sie muss jetzt etwas Slalom laufen, wenn sie durchs Wohnzimmer will, aber ich finde den neuen Käfig toll und auch Laila und Jumi haben nichts mehr zu beanstanden 😊. Sie kommen mich wieder gerne besuchen.

        

Erkennt mich Mami noch?

11 Tage sind nun vorbei seit ich das Bein gebrochen habe. Für das Pflegemami und auch für mich, 11 lange Tage. Heute meint sie, dass sie mich kurz zum Mami bringen will, nicht dass wir uns noch entfremden. Sie holt Laila und Jumi in den Käfig und trägt mich ins Kittenzimmer. Ganz alleine, damit ich nicht fürs Spielen abgelenkt werde. Kaum auf dem Boden sehe ich schon meine Mami und nichts und niemanden kann mich aufhalten. Ich fliege ihr förmlich entgegen. Oh man, habe ich sie vermisst 😻. Ich kann nicht genug von ihrer Nähe kriegen, halte mit beiden Vorderpfoten ihren Kopf fest und möchte sie am liebsten nie mehr loslassen. Sie leckt mich überall und redet mit mir, es fühlt sich alles so gut an. In den letzten Tagen habe ich wohl verlernt an ihren Zitzen zu trinken – ich finde sie nicht! Aber mein Mami hilft mir dabei, sie schiebt mich mit ihren Hinterbeinen zu den Zitzen und schon hänge ich an der Milchbar, die ich so vermisst habe. Das Pflegemami hat Tränen in den Augen. Sie war etwas in Sorge, dass mich das Mami nicht mehr annimmt. Langsam geht sie aus dem Zimmer und lässt uns in unserer Zweisamkeit alleine.

        

        

Die Zweisamkeit dauert leider nicht so lange, denn kaum habe ich den Bauch voll, will ich natürlich spielen. Und das entgeht den Augen meiner Pflegemami nicht. Immer diese blöde Kamera, da ist man auch ständig unter Beobachtung 😉! Schon steht sie wieder im Zimmer und meint, dass das noch etwas zu früh ist um herumzutollen. Ich werde wieder in den Käfig gesetzt, bin aber voll und ganz zufrieden, dass ich mein Mami sehen durfte und nun kann ich mich wieder auf meine Geschwister konzentrieren 🥰.

        

Es wird nicht mehr so lange dauern und dann darf ich wieder ins Kittenzimmer zurück, flüstert mir das Pflegemami noch ins Ohr. Und ich will ihr das ganz fest glauben.

Euer Kaan

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