Immer wieder versuche ich diese blöde Gittertüre vom Zimmer hochzuklettern, vielleicht geht es oben ja irgendwo raus 🤔. Ich möchte einfach mal auf die andere Seite von dieser Gittertüre, dort sieht es soooo vielversprechend aus. Aber es geht nicht. Ich stecke dann meistens in der Mitte der Türe fest und komme weder hoch noch runter. Und so warte ich, bis mich das Pflegemami aus meiner misslichen Lage befreit, mich herunternimmt und mir gut zuredet, dass wir noch ein bisschen warten müssen.
Und nun hat das Warten endlich ein Ende! An einem Samstagnachmittag geht plötzlich die Gittertüre auf und sie bleibt offen! Wir sind etwas perplex. Heisst das jetzt wir dürfen da raus 🙀? Luke ist der erste, der sich getraut. Luke ist sowieso immer und überall der Erste. Er war anfangs der Schüchternste und jetzt? Der ist wie ein umgekehrter Handschuh. Nicht mal der Staubsauger kann ihm was anhaben, am liebsten würde er wohl noch darauf reiten. Danach macht Amy die nächsten Schritte. Und ich? Ja ich muss zugeben, ich bin ein kleiner Scheisser. Grossgekotzt klettere ich immer die Gittertüre hoch und will raus und nun mach ich fast in die Hose, wo die Türe offen steht 😉! Wir getrauen uns die ersten paar Stunden nur grad um die Ecke ins Badezimmer. Aber das ist schon ganz toll, denn wir haben die Badewanne entdeckt und in der kann man ganz toll so kleine Bälle oder Eicheln herumstossen. Es dauert nur gerade einen Tag und schon ist die ganze Wohnung in unserem Besitz. Da gibt es so viele Sachen zu entdecken und alles riecht so anders. Dann kommen da auch immer wieder die grossen Katzen, Monti und Fiona, herein. Die finden wir alle spannend und verfolgen sie auf Schritt und Tritt 😺. Fiona findet uns nicht so toll, sie faucht uns oft an und schlägt auch mal nach uns und Monti ist natürlich wieder nur an unserem Futter interessiert. Schade, wir hätten gerne mit ihnen etwas gespielt.
Mit Amy zusammen entdecke ich die Unterwelt vom Sofa. Wir sind die meiste Zeit dort unten, während Luke in der ganzen Wohnung nach uns sucht. Aber unter dem Sofa hat es eben noch ein zweites Bett, auf das man kriechen kann und vor allem sieht einem da niemand. Am zweiten Tag kommt nämlich schon Besuch und ich höre das Pflegemami immer sagen, dass es noch Amy und Noah gibt….. aber der Besuch bekommt uns nie zu Gesicht 😉. Amy und ich mögen fremde Leute nicht, daher bleiben wir lieber den ganzen Tag unter dem Sofa. Luke ist hingegen ein Verräter, er lässt sich sogar vom Besuch streicheln! Am Abend drückt dann doch langsam die Blase und kaum verlässt der Besuch die Wohnung kommen wir hervor und rennen auf das Katzenklo. Uff, hat grad noch gerreicht! Das Pflegemami findet das mit dem Sofa Versteckspielen nicht so toll und so macht es schwups und plötzlich sind die Zugänge für unter das Sofa mit Decken versperrt. Ich versuche wie wild diese Decken wegzuschieben, kratze fast Löcher in den Boden, aber es bewegt sich nichts. So eine Spielverderberin 😕.
Amy hat sich in diesen Tagen als echte Hochspringerin entwickelt. Sogar das Pflegemami kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie kann glatte Wände hochspringen um zuoberst auf der Garderobe zu landen. Das schaffen Luke und ich nicht – haben wir schon versucht von der anderen Seite und dann sind etliche Sachen heruntergefallen 😂. Amy ist auch eine kleine Nervensäge für Fiona und Monti. Sie kann die zwei einfach nicht in Ruhe lassen. Oben auf der Garderobe ist nämlich Montis Platz, wenn er Ruhe braucht. Nun leider nicht mehr, weil Amy ihn jetzt da oben immer nervt. Fionas Platz ist der Stoffkorb für die dreckige Wäsche. Da sieht man sie nicht und da hat sie ihre Ruhe. Jetzt nicht mehr, denn Amy hat diesen Platz auch für sich eingenommen. Ich glaube die Karten der beliebtesten Plätze müssen wieder neu gemischelt werden.
Wie ihr seht, es läuft so einiges in der Pflegestelle Wolke 7 und dem Pflegemami wird es in nächster Zeit sicher nicht langweilig. Aber ich glaube diese Beschäftigung, uns ein wenig im Auge zu behalten ist ihr viel lieber, als das ständige Putzen von Kot verschmutzen Böden und Wänden 😉….
Bis zum nächstem Mal
Noah
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