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Die Geburt

Liebe Tagebuchleser

Mein Leben war in den letzten Wochen überaus turbulent, es hat sich sozusagen um 180° gedreht. Von meiner grossen Freiheit auf dem Bauernhof in ein kleines Zimmer! Aber vielleicht sollte ich mit der ganzen Geschichte von vorne beginnen.

        

Ich heisse Aisha und bin Mutter von drei gesunden kleinen Rabauken. Am 22. April 2022 gebäre ich diese im Heustock auf dem Bauernhof und alles läuft eigentlich wie immer. Doch 10 Tage später schnappt plötzlich die Falle zu als ich beim Fressen war 😮. Ich wurde mit meinen Kleinen in eine Pflegestelle gebracht, mit dabei war auch die hochträchtige Mia, die mit mir und vielen anderen Katzen auf dem Bauernhof wohnte. Wir verstehen die Welt nicht mehr und sitzen verängstigt in der Transportbox. Unser neues Zimmer ist warm und kuschlig und das Pflegemami stellt uns sofort feines Essen vor die Nase. Sie erklärt uns, dass wir hier sind um in Ruhe zu gebären und die Kleinen aufzuziehen. Die Kinder werden dann ein neues Zuhause bekommen und wir Mütter dürfen nach der Kastration wieder zurück auf den Bauernhof. Naja, das sind ja schon mal gute Neuigkeiten denke ich mir 🙂. Ich verdrücke mich sofort zu meinen Kleinen in die hergerichtete Box, während Mia immer noch starr vor Schreck ist und sich nicht bewegt 😲.

        

        

Nach zwei Tagen haben wir uns ein wenig mit dem Zimmer angefreundet und geniessen es, rund um die Uhr mit gutem Fressen versorgt zu sein. Meine Pflegemami halte ich jedoch schön auf Abstand, fauche und knurre, sobald sie mich nur anschaut 😬. Kommt sie auch nur etwas näher, decke ich meine Kleinen mit Pfoten und Schwanz zu, damit sie mir sie ja nicht wegnimmt. Mia hingegen gibt keinen Laut von sich. Sie versteckt sich den ganzen Tag auf dem Kratzbaum oder im Büchergestell und bewegt sich kaum. Sie ist extrem eingeschüchtert und hat Angst.

        

Am 3. Tag verzieht sie sich plötzlich in ihre Box und ich spüre, dass es ihr nicht gut geht. Ich setze mich vor ihre Box und bemerke, dass sie Wehen hat. Oje, es ist soweit, ihre Kleinen kommen zur Welt. Ich selber werde etwas nervös und laufe immer wieder von meiner zu ihrer Box. Ab und zu kommt das Pflegemami herein, auch sie merkt, dass etwas läuft und scheint ein bisschen nervös zu sein. Fast während der ganzen Nacht sitze ich vor Mia’s Box und probiere sie seelisch zu unterstützen. Mia ist erst grad ein Jahr alt, sehr jung und unerfahren und ich bin mir sicher, dass es ihr erster Nachwuchs ist. Irgendwie ist sie völlig überfordert und weiss nicht, was sie machen soll 🙀. In der Nacht kommt das Pflegemami vorbei und sieht, dass Mia sich komisch verhält. Sie liegt auf dem Bauch und die Jungen weit weg von ihr. Ich verziehe mich zurück in meine Box und sehe, wie das Pflegemami versucht die Jungen unter ihren Bauch zu schieben und nachher das Zimmer wieder verlässt.

        

        

Ich gehe wieder zu Mia und erkläre ihr, dass sie die Jungen zu sich nehmen und ablecken muss. Und dass sie unbedingt ihre Milch brauchen. Aber Mia scheint das wenig zu interessieren. Sie ist schlichtweg überfordert, verlässt sogar die Box und verkriecht sich unter den Schreibtisch. Die Neugeborenen liegen völlig schutzlos und alleine da. Ein paar Stunden später kommt das Pflegemami wieder ins Zimmer und an ihrem Gesichtsausdruck erkenne ich, dass sie nun völlig verzweifelt ist. Sie nimmt die Box und stellt sie direkt vor Mia hin, die immer noch unter dem Schreibtisch liegt. Die Kleinen fangen an zu jammern und rufen nach ihr 😔. Aber Mia bewegt sich nicht, zeigt überhaupt kein Interesse an ihrem Nachwuchs. Wenn ich ihr doch nur helfen könnte!! Nach gut einer Stunde und vielen Versuchen Mia’s Interesse für ihre Neugeborenen zu wecken, hat das Pflegemami einen Entschluss gefasst. Sie setzt sich vor Mia hin und erklärt, dass es ihr sehr leid tue, aber sie werde die Kleinen nun in die Tierklinik bringen, damit sie dort ihre Milch bekommen. Wenn sie jetzt nicht reagiere, haben sie keine Überlebenschance. Danach holt sie eine warme Bettflasche, eine kuschlige Decke und wickelt die Kleinen dort hinein.

        

        

Den ganzen Morgen ist Ruhe, wir sehen das Pflegemami nicht mehr, denn schliesslich musste sie zur Arbeit. Ich liege die ganze Zeit bei meinen Kleinen, während Mia sich von der anstrengenden Nacht und den Ereignissen erholen muss. Am Nachmittag kommt das Pflegemami wieder vorbei und erzählt uns, dass die Neugeborenen nun bei einer Ammenmutter sind und dort gut versorgt werden. Mia scheint das sichtlich wenig zu interessieren. Sie weiss immer noch nicht so recht was eigentlich mit ihr geschehen ist und zieht sich ängstlich auf den Kratzbaum zurück. Dort liegt sie nun meistens und starrt zum Fenster hinaus 😲.

Sehr viel Aufregung fürs erste Mal. Ich hoffe der nächste Eintrag wird etwas entspannter.

Eure Aisha

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