Liebe Tagebuchleser

Was haben wir in den letzten Tagen nicht alles erlebt und mitgemacht. Erst wurden einige von uns eingefangen und in einen Käfig gepackt, dann kamen noch ein paar dazu. Vor gut einer Woche wurden wir dann erneut in Boxen verfrachtet und begaben uns auf eine lange Autofahrt. Aber wer gedacht hätte, nun wäre die Aufregung endlich vorbei, der dachte falsch.

        

        

        

        

Zu unserem Entsetzen landeten wir gleich beim Tierarzt, wurden gepiekst und es wurde uns Blut abgenommen. Da wir Menschen noch überhaupt nicht trauten, wehrten wir uns ziemlich gegen diese unfaire Behandlung und verweigerten konsequent die Entwurmungstablette . Nach einer erneuten, diesmal kurzen Autofahrt, wurde unsere Box endlich aufgemacht – und, oh je, wir sind schon wieder in einem Käfig. Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass es hier gar nicht mal so unangenehm war. Es hatte Futter, ein weiches Bettchen, ein Klo und Spielsachen. Nur diese Frau, die jetzt anscheinend unser Pflegemami ist, war uns überhaupt nicht geheuer. Also fauchten wir sie ganz mächtig an, vor allem ich und Shorty. Die zwei anderen waren ziemlich eingeschüchtert und trauten sich lange nicht aus der Box.

        

        

        

        

        

Am nächsten Tag kam diese Frau wieder, säuberte unser Klo und brachte Futter. Hhhmm, das war lecker. Wir hatten enormen Hunger, denn während des ganzen Vortages haben wir fast nichts gekriegt. Unser neues Pflegemami kam immer wieder zu uns, redete ganz lieb mit uns und versuchte uns zu streicheln. Doch das kennen wir gar nicht und die Hände machten uns Angst. Eigentlich hätten wir am liebsten einen Fluchtweg gesucht, um wieder in Freiheit zu gelangen. Zum Entsetzen unseres Pflegemamis gelang Shorty und mir am nächsten Morgen die Flucht aus dem Käfig, als sie unser Klo reinigen wollte. So hatten wir ihr ganz schnell die Entscheidung abgenommen, wann sie uns denn rauslassen sollte. Wir hatten ja schon gesehen, dass sich um uns herum ein grosses Zimmer mit Kratzbäumen, Bettchen und Spielsachen befand. Der Käfig wurde schnell abgebaut, Klos aufgestellt und vorsichtig erkundeten wir unser neues Reich.

        

        

        

        

Wir fühlten uns erst ziemlich unsicher, denn wir hatten plötzlich so viel Platz und so viele Sachen, die wir nicht kannten. Unser Pflegemami musste erst einmal alles weiche wegräumen, denn das fanden wir in den ersten Tagen einfach unwiderstehlich als Klo-Ersatz. Wir lernten jedoch ganz schnell, wo die richtigen Klos sind und benutzten sie auch. Unheimlich war nur, dass das Pflegemami so oft vorbei kam und mit uns spielte und uns anfasste.

        

        

        

        

Shorty hat aber ganz schnell entdeckt, wie toll Spielsachen sind. Er liebt vor allem Angeln und sobald er eine sieht, ist er gleich auf Zack und rennt allem hinterher, was sich bewegt. Ich brauche etwas mehr Zeit, aber wenn es mich jeweils packt, bin ich auch ganz dabei. Sally und Speedy, die beide bestimmt Geschwister sind, haben auch schon grosse Fortschritte gemacht und lassen sich gerne zu einem Spiel animieren. Nur mit dem Anfassen ist das so eine Sache. Shorty und ich fauchen noch immer die Hände an und verziehen uns lieber, doch wenn wir mal gemütlich irgendwo liegen, lassen wir es auch zu kurz gestreichelt zu werden. Wir beide brauchen noch etwas Zeit um der ganzen Sache und vor allem den Zweibeinern zu vertrauen. Sally und Speedy sind zwar auch noch ängstlich, doch lassen auch sie sich inzwischen streicheln. Unser Pflegemami ist aber überzeugt, dass sie uns die Angst nehmen kann und wir uns in absehbarer Zeit gerne streicheln lassen .

        

        

        

        

Ein paar Tage nach unserem Einzug ging die Türe auf und unser Pflegemami stellte eine Transportbox hin. Daraus schaute schüchtern ein kleiner Kumpel heraus, den wir nicht kannten. Da er so zart, klein und ängstlich schien, ging ich gleich auf ihn zu, begrüsste ihn freundlich und zeigte ihm nach und nach alles. Das ist nun Sirius, unser neuer Kumpel, der sich inzwischen auch schon ganz gut eingelebt hat.

        

        

        

        

Dann bekamen wir trotzdem noch unsere Wurmkur! Eines Morgens kam unser Pflegemami mit Manu herein und sie packten einen nach dem anderen von uns und gaben uns die Wurmtablette. Nur bei mir klappte das gar nicht. Ich dachte gar nicht daran, stillzuhalten und mein Mäulchen zu öffnen . Sobald sich eine Gelegenheit bot, flüchtete ich in eine Box. Dass das keine gute Idee war, bemerkte ich erst, als das Türchen zu ging. Mit Sirius zusammen, der eine ganz dicke Backe hatte, wurde ich erneut zum Tierarzt gebracht, damit ich endlich meine Wurmkur bekomme . Sirius, der arme kleine Kerl, hatte einen Abszess, der operativ geöffnet werden musste. Der Kleine sah ganz schlimm aus und Zuhause hat er nur gefressen und geschlafen. Ich habe mich ein bisschen zu ihm gelegt, damit er es schön warm und gemütlich hatte.

        

        

        

        

Inzwischen haben wir uns schon ganz gut eingelegt. Wir suchen nicht mehr nach einem Fluchtweg, wir geniessen unser tolles Reich. Tagsüber kommt immer mal wieder unser Pflegemami, redet lieb mit uns und versucht uns zu streicheln, was immer öfters gelingt. Abends gibt es eine Extrarunde Spielen und danach schlecken wir alle “Le Parfait” vom Finger unseres Pflegemamis. Vor allem Shorty ist ganz verrückt danach, so dass er nicht mal merkt, dass sie ihn dabei mit der anderen Hand streichelt . Ich denke, das wird schon und wir sind bereits auf gutem Weg.

       

       

        

        

So, jetzt bin ich müde (wir haben die ganze Nacht herumgetobt) und muss ein bisschen schlafen.

Bis bald, Eure Sandy

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