Liebe Tagebuchleser
Ein paar Tage nach den ersten Besuchern tauchten weitere fremde Gesichter auf und schauten uns interessiert an. Was die wohl wollten? Kurze Zeit später war es klar, Jessy und ich bekommen ein neues Zuhause.
Das aber war weder das grosse Abenteuer, noch die Überraschung (wir wissen ja, dass wir zwei bezaubernde Mädchen sind und uns niemand widerstehen kann), nein, nein. Letzte Woche wurden plötzlich einige Verstecke in unserem Zimmer zugemacht. Am nächsten Morgen kam ganz früh Kathrin mit einer Transportbox herein. Wir fanden die sofort spannend, kletterten darauf und untersuchten sie gründlich.
Nur unsere Mama Gracy schien zu wissen, was das bedeutet und sie begann ganz panisch im Zimmer herumzuhüpfen. Seither hat sie den Übernamen “Ping Pong”. Wir hatten keine Ahnung, was da los ist und liessen uns kurze Zeit später problemlos einpacken. Doch Mama war so gestresst , dass die Zweibeiner sie in Ruhe liessen. Dabei wäre das ihr erster Schritt Richtung Freiheit gewesen, denn sie darf nach der Kastration wieder zurück in ihre alte Heimat. Doch das konnte sie ja nicht wissen.
Also ging die Reise zur Tierärztin nur für uns 7 los. Das war ganz schön aufregend, waren wir doch noch nie ohne Mama unterwegs. Und an diesem Ort roch es auch noch so komisch. Ganz geheuer war uns das nicht . Aber zur Freude aller waren wir bei der anschliessenden Untersuchung und Behandlung ganz brav. Uns wurde Blut abgenommen (wir sind alle Leukose negativ!) und wir bekamen unsere erste Impfung. Das ertrugen wir alle ganz tapfer. Doch dann wurden noch unsere Ohren geputzt und Tropfen reingemacht. Iiii, das war unangenehm und wir konnten danach alle kaum aufhören, unsere Köpfe zu schütteln.
Als zweitletzter kam unser Bruder Flip dran und – welche Überraschung – wir haben noch eine Schwester . Dabei dachten das Pflegemami, Margot und Kathrin, sie hätten genau hingeschaut . Nun heisst er, ähhm sie halt Flippy. Jetzt ist auch klar, weshalb sie sich auch ein bisschen zickig benahm, ein Mädchen halt . Und nun sind wir Jungs tatsächlich in der Unterzahl. Eigentlich wäre es schön aufgegangen, drei und drei, aber unsere Stiefschwester Marlee hat die Entscheidung gebracht. Kommt Ihr noch draus? Also, die Mädels sind Jessy, Flippy, Marlee und ich, die Jungs Campino, Yamino und Kitano. Übrigens, inzwischen hat auch Campino schon ein neues Daheim in Aussicht und es sind nur noch zwei von uns zu haben, Flippy und Kitano. Aber das bleibt sicher nicht mehr lange so.
Anfang Juli soll Mama dann endgültig eingefangen, zur Tierärztin und danach nach Hause gebracht werden. Und dann dürfen auch wir schon bald ausziehen .
Bis dahin geniessen wir noch unsere Zeit zusammen.
Liebe Grüsse, Tiffy
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