Liebe Tagebuchleser
Nun, diese Woche schaue ich einmal schüchtern ums Eck und erzähle euch aus unserem Alltag. Ich bin noch sehr zurückgezogen und am liebsten allein. Für mich ist immer noch alles sehr neu und ich brauche Zeit, um mich an das neue Leben zu gewöhnen.
Mein Bruder Momo ist dabei schon viel offener und lässt sich gerne mal zum Spielen überzeugen. Ich dagegen sitze lieber an einem geschützten Ort und beobachte ruhig. In unserer Pflegestelle habe ich ein paar schöne Plätzchen gefunden. Manchmal liege ich zuoberst auf dem Kratzbaum, dort kann ich alles genau sehen und doch kommt mir so schnell keiner zu nah. Ich bin auch sehr gerne auf dem Balkon. Zum Teil liege ich den ganzen Tag draussen geschützt in der Sonne. Abends wenn es ruhiger und dunkel wird getraue ich mich bereits zwischendurch an meiner Pflegemama vorbeizuhuschen.
Wenn sie mit Momo spielt getraue ich mich sogar in aller Ruhe zu fressen und schau auch schon mal interessiert zu. Gestreichelt oder angefasst zu werden mag ich noch überhaupt nicht. Ich toleriere es zwar ohne Widerstand, aber bin dabei total angespannt. Momo ist da mit euch Zweibeiner etwas aggressiver. Doch meistens kommt dabei mehr als ein halbpatziges Fauchen nicht raus.
Sobald es dunkel wird dreht mein Bruder komplett auf. Er liebt Bälle und kann stundenlang damit spielen. Beim Spielen kennt er fast keinen Abstand mehr und getraut sich bereits sehr nah an unser Pflegemami.
Eure Mia
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