Ich lernte Shiva Mitte Juli kennen, als ihre vier Kitten gerade einen Tag alt waren. Natürlich musste ich die Kätzchen besuchen – so junge hatte ich nie zuvor gesehen, geschweige denn in der Hand gehalten. Schon bei diesem ersten Besuch berührte mich die Mama, Shiva, jedoch sehr. Still und geduldig liess sie mich ihre Kleinen herausnehmen und schaute mich mit ihren grossen, seelenvollen Augen vertrauensvoll an.

Das war der Moment, wo ich beschloss, meine Aufmerksamkeit nicht nur den Kleinen, sondern auch ihrer Mama zu schenken. Ganz langsam vertraute sie mir immer mehr, liess sich erst zögerlich, dann aber immer lieber ihren Kopf kraulen. Als sie zum ersten Mal mit ihrem Kopf meine Hand anstupste, freute ich mich sehr darüber. Ihre Mutterrolle nahm sie immer sehr ernst und sie versorgte ihre Kinder immer bestens. Sie akzeptierte auch die beiden Findlinge, Ramon und Samuel, und nahm sie in ihre Familie auf. Ihre eigenen Jungs verteidigte sie bis zum Schluss wie eine Löwin und gestattete ihnen bis am Tag ihres Auszugs das Nuckeln an ihren Zitzen – eine echte “Über-Mama”.

        

Als wir feststellten, dass es ihrem Ohr gar nicht gut ging, brachten wir sie sofort zum Tierarzt und sogar ins Tierspital. Diese Besuche und auch die Behandlung ertrug sie geduldig, nur als es ihr dann endlich besser ging, fand sie langsam, dass es nun genug wäre. Das Dumme an der ganzen Sache war, dass wir Shiva viele Male packen und in die Transportbox stecken musste. Auch wenn sie sich nie grossartig wehrte, verloren sowohl das Pflegemami wie auch ich ihr Vertrauen immer wieder und mussten es uns immer wieder erneut zurückgewinnen. Das dauerte manchmal ziemlich lange, aber wir gaben nie auf und so gewöhnte Shiva sich langsam daran, dass das Pflegemami immer und ich öfters da waren.

        

So lange das Wetter schön und die Temperaturen einigermassen angenehm waren, verbrachte Shiva viel Zeit auf dem gesicherten Balkon und schaute vom Bettchen auf dem Tisch ins Grüne. Uns war klar, dass sie als ehemalige Freigängerin unbedingt ein Zuhause braucht, wo sie wieder ihre Streifzüge unternehmen kann.

Das hat zwar etwas gedauert, aber heute bekam Shiva Besuch und durfte gleich mit ihren neuen Besitzerinnen mitgehen. Wir sind natürlich sehr traurig, dass sie uns verlassen hat, wir waren so daran gewöhnt, dass Shiva in ihrer Höhle im Kratzbaum liegt. Wir sind aber auch unglaublich glücklich, dass sie endlich viel mehr Platz hat, sich mit keinen Babys mehr herumschlagen muss und bald wieder die Natur draussen geniessen darf.

Liebe Shiva, das Pflegemami und ich, Kathrin, werden dich sehr vermissen, aber wir sind uns einig: keine Katze hat es mehr verdient als du, endlich ein tolles Für-immer-Zuhause zu bekommen. Wir wünschen dir ein tolles und spannendes Leben, viele Mäuse und gute Gesundheit. Mach’s gut Süsse!

Kathrin

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