Liebe Tagebuchleser
Ich bin Sheba und möchte nun auch mal was sagen. Wir haben uns schon super in der Pflegestelle eingelebt, aber langsam wird das Zimmer etwas zu eng. Vor allem wenn wir rumtoben, und dies meistens morgens um 5.00 oder abends nach 22.00, dann reicht fast die Länge nicht aus um richtig Speed zu bekommen. Ja, wir sind mächtig temperamentvoll. Unsere Pflegemami staunt immer wieder, wenn sie ins Zimmer kommt und all die Gegenstände und Spieltürme wieder irgendwo anders stehen als noch vor ein paar Stunden.
Heute Nachmittag bringt sie uns was ganz Spezielles. Eine riesige Schachtel, die nach Wald duftet. Ich sehe wie Pflegemami strahlt vor Freude und von uns natürlich das gleiche erwartet. Aber wir reagieren da etwas nüchtern auf diese Überraschung. Es ist einfach eine Schachtel voller Laub. Wir riechen etwas daran, zupfen mal an einem Blatt, aber dann wenden wir uns wieder dem anderen Spielzeug zu, ist nicht so unser Ding diese Laubschachtel. Ich glaube Pflegemami war die einzige, die so richtig Freude an dieser Schachtel hatte.
Shy und ich sind schon etwas zutraulicher geworden. Wenn das Pflegemami zur Türe reinkommt, gehen wir sie beschnuppern und manchmal lässt sich Shy auch streicheln und geniesst es sichtlich. Ich getraue mich das noch nicht so ganz. Shirin wird dann immer eifersüchtig und versucht das Pflegemami ganz für sich alleine zu haben. Sie springt ihr auf den Rücken, klettert ihr das Bein hoch oder holt ihr herzzerreissendes Miau hervor. Manchmal möchte ich auch so sein wie Shirin und einfach keine Angst mehr haben. Wenn Besuch ins Zimmer kommt, dann werde ich immer richtig starr vor Angst. Ich kann gar nicht mehr wegrennen, sondern lasse meine Ohren hängen und hoffe einfach, dass nichts Schlimmes passiert und dieser Besuch bald wieder weggeht. Wenn das Pflegemami dann alleine ist, kann ich wieder entspannen.
Seit ein paar Tagen haben wir eine neue Türe bekommen. Eine, wo man nach draussen in die Wohnung schauen kann, die hat im unteren Teil nur Gitter dran. Irgendwie ist uns das allen nicht so geheuer, sogar Shirin. Denn da hören wir nun Geräusche, die uns nicht vertraut sind und das macht Angst. Dazu kommt, dass da immer zwei grosse Katzen vorbeilaufen und uns anknurren. Irgendwie finde ich die Katzen aber noch spannend und immer wenn ich sie sehe, renne ich zur Türe, aber dann merke ich, dass sie an mir weniger Freude haben und mache gleich wieder einen Schritt zurück. Wer sind wohl diese Katzen? Wann darf ich sie richtig kennenlernen?
Um uns fit zu halten und damit es uns auch sicher nicht langweilig wird, hat sich das Pflegemami etwas Neues ausgedacht. Sie bringt uns nun laufend lebendige Fliegen ins Zimmer. Mann ist das ein Spass diesen aufzulauern und nachzurennen. Aber die sind immer so flink, wir haben noch keine einzige erwischt.
Uii, jetzt sehe ich grad wieder eine Fliege am Türrahmen. Kann nicht weiter erzählen, ich muss los.
Und tschüss….. eure Sheba
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