Liebe Tagebuchleser
Nachdem wir vier (ich, Leopold, Alessio, Mystic und Cordelia) uns hier einigermassen im Quarantänezimmer einrichten und eingewöhnen konnten, kamen am 5. September zwei neue oder besser altbekannte Kätzchen zu unserer Gruppe dazu. Arme Shila und Simba. Grosse Aufregung, neuer Geruch, wieder ist man aus seinem bekanntem Umfeld herausgerissen worden, ist in dieser bösen Transportbox und alles fängt wieder neu von vorne an. Nur zu gut kann ich ihnen nachfühlen. In der Gruppe haben sie sich zum Glück sehr schnell aufgenommen gefühlt und wir alle fanden sofort wieder den Draht zu einander.
Tage vergingen und wie zuvor kam die Frau immer wieder in unser Zimmer, putzte, brachte uns Fressen und frisches Wasser und sprach mit uns oder sang uns Lieder vor. So verstrichen die Tage und die Frau wurde mir etwas bekannter, jedoch geniesse ich sie immer noch lieber mit Vorsicht.
Plötzlich jedoch kam ein ganz verwirrender, zwar nicht angsteinflössender, jedoch sehr sonderlicher Tag. Der Tag, an dem die Türe plötzlich offen blieb. Von draussen starrten uns 3 grosse Versionen unserer Gattung an, sowie die Frau und ein zweiter solcher Zweibeiner. Die ganze Situation war niemandem wirklich geheuer, nicht nur für uns, wie ich beobachtete, auch die 3 grossen waren überfordert. Unsere Gruppe blieb lieber geschlossen in unserem sicheren Zimmer. Wer weiss was da draussen plötzlich alles passiert.
Die Grossen kamen immer wieder ein Stück weiter ins Zimmer, gingen jedoch auch gleich wieder fauchend und nicht sehr angetan von uns hinaus. Bis ja, wieder die naive Cordelia, zwar schon vorsichtig, aber wie sie halt ist mit Ihrer zutraulichen Art, den ersten Schritt nach draussen wagte. Sie kam nicht mehr zurück und wir alle ahnten schon das Schlimmste. Der Tag verging und wir Kleinen sowie auch die Grossen hielten sich bedeckt, nur die 2-Beiner sprachen miteinander und liefen herum.
Dann wurde es dunkel und nur noch die Frau war da. Als sie sich hinlegte und einschlief fand ich es endlich sicher genug, auch mal ganz vorsichtig den ersten Schritt zu wagen. Doch hoppla, wo waren jetzt die anderen? Tja, ich als sehr vorsichtiger und studierend zurückhaltender Weggefährte analysierte noch die Sachlage und die verspielten Kleinen waren schon voll im Gange draussen. Nachdem ich also alles genau kontrolliert hatte, fand auch ich, dass es an der Zeit ist die neue “Freiheit” zu geniessen, herumzutollen und ungezwungen zu spielen. Seither haben wir uns in allen Räumlichkeiten sehr gut eingelebt und jedes von uns hat so seine Lieblingsplätze. Ja, nur an die Frau, an die muss nicht nur ich mich immer noch etwas gewöhnen.
So liebe Leser, ich hoffe euch hat mein Beitrag gefallen und ich freue mich schon auf das nächste Mal.
Bis bald MIAU, euer Leopold
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