Hallo liebe Leserinnen und Leser!
Nun bin ich schon seit drei Wochen hier in der Pflegestelle “Valetta” und ich kann euch sagen, dass ich mich immer wohler fühle. Ich geniesse es sehr, gestreichelt zu werden und komme nun sogar selber von mir aus auf meine Pflegeeltern zu. Diese Woche habe ich auch ein neues Lieblingsplätzchen in meinem Katzenzimmer entdeckt: den Tisch mit der Decke vor dem grossen Fenster. Dort liege ich sehr gerne und schaue nach draussen. Am liebsten mag ich es, wenn der Wind die Blätter von den Pflanzen auf dem Balkon so schön zum zittern und flattern bringt. Auch wenn Kinder auf dem Spielplatz spielen, schaue ich immer ganz genau hin. Manchmal machen sie einen grossen Lärm und dann erschrecke ich und verstecke mich in der Kartonbox.
Morgens, wenn meine Pflegemama ins Zimmer kommt, verstecke ich mich nicht mehr in der Ecke! Ich liege dann erwartungsvoll auf dem Tisch beim Fenster und rolle mich auf den Rücken, damit meine Pflegemama mich am Bauch kraulen kann. Abends kommen immer beide Pflegeeltern zu mir und dann werde ich von vier Händen gleichzeitig gestreichelt. Das liebe ich!
Meine Zimmertür ist nun immer geöffnet und ich darf mich frei in der Wohnung bewegen. Ich war schon in allen Zimmern, aber wenn ich ein Geräusch höre, das mir unbekannt ist, renne ich ganz schnell zurück in mein Katzenzimmer. Da fühle ich mich sicher. Manchmal trägt mich mein Pflegepapa ins Wohnzimmer und setzt sich mit mir aufs Sofa. Dort wollte ich anfangs immer sehr schnell weg, aber inzwischen bleibe ich gerne ein wenig liegen und lasse mich verwöhnen. Ich mag es auch, wenn mich mein Pflegepapa auf seinen Schoss nimmt.
Manchmal finde ich auf einem Streifzug durch die Wohnung eine kleine Plüschmaus. Dann springe ich sie an und packe sie und zeige meinen Pflegeeltern, was für ein guter Jäger ich bin! Ich darf meine Krallen nicht mehr an den Fensterdichtungen wetzen. Dies hat meine Pflegemama ganz deutlich verboten und hat etwas ans Fenster gesprüht, das ich überhaupt nicht gerne mag. Dafür habe ich entdeckt, dass es bei mir im Katzenzimmer einen Kratzbaum hat! An dem kann man viel besser die Krallen schärfen.
Wenn meine Pflegeeltern abends nach Hause kommen, freue ich mich sehr! Endlich sind sie wieder da! Dann ist mir vor Freude auch schon ein paar Mal ein leises “Miau” entwichen und damit sie merken, dass ich sie gerne mag, streiche ich ihnen um die Beine.
Wenn ich spiele, kann es vorkommen, dass ich vergesse, dass ich mit meinen lieben Pflegeeltern spiele und dann fauche ich manchmal ganz plötzlich und schlage mit der Tatze nach ihnen. Das mögen sie nicht so gerne und schimpfen. Aber zur Entschuldigung komme ich wieder auf sie zu und schmiege meinen Kopf an ihrer Hand und schnurre leise. Durch die Wohnung laufe ich am liebsten, wenn ich ungestört bin und meine Pflegeeltern entweder weg sind oder es lange leise war in der Wohnung. Gestern habe ich meine Pflegemama erschreckt, als ich mich ganz leise zu ihr vor den Stuhl gesetzt habe, auf dem sie konzentriert gelesen hat. Als sie dann das Buch senkte, erschrak sie, weil ich direkt vor ihr sass. Das war lustig! Aber ich bin dann auch ein wenig erschrocken ab meinem Mut und rannte wie der Blitz zurück ins Zimmer.
Ich habe meinen Pflegeeltern gezeigt, was für ein liebevoller, zutraulicher Schmusekater ich bin und nun können sie kaum genug von mir bekommen. Mit meinem neu gewonnenen Mut werde ich mich immer weiter öffnen und dann fängt das Abenteuer und der Spass ja erst richtig an!
Euer Miro
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