Wie doch die Zeit vergeht. Nun sind wir schon fünf Wochen bei unserer Pflegemami und jeden Tag gibt es immer noch Neues zu entdecken. Heute möchte ich, Kiki, ein wenig aus dem Nähkästchen erzählen. Unsere Pflegemami hat nun alle Hände voll zu tun mit uns, denn wir haben das Sofa entdeckt und darauf lässt es sich so schön herumrennen und hinter den Kissen verstecken spielen . Aber es macht auch weh, wenn mich mein Bruder Elvis schubst und ich runterfalle.

         

         

Genauso wie mit dem hohen Katzenbaum. Die Tür zum Balkon wurde uns nun auch geöffnet. Ist das vielleicht spannend ! Da hat es so Grünzeug mit dem man gut spielen kann und der Dreck wo das Grünzeug drinsteckt eignet sich super zum Buddeln. Pflegemami sieht das aber gar nicht gerne. Was mich jedoch auf dem Balkon stört, ist das blöde Netz, das immer vor meiner Nase ist. Ich kann daran ziehen, reinbeissen… es geht einfach nicht weg. Aber dann plötzlich finde ich ein Loch, wo ich meinen Kopf durchstecken kann und gerade als ich mit meinen Vorderpfoten probiere durchzusteigen, kommt mein Pflegemami ganz entsetzt angerannt. Seither kann ich das Loch nicht mehr finden .

         

         

Übrigens ist meine Schwester Emma überhaupt nicht mehr die Unscheinbare, sie ist zu einer Kamikaze geworden. Wie die rumrennt und nur Blödsinn im Kopf hat und alles ausprobieren muss. Sie hat nun auch angefangen Fleisch zu fressen. Ich finde das Zeugs ecklig, da hänge ich mich viel lieber noch an die Zitzen von Mama. Ich denke, Yoda und Elvis mögen das auch nicht. Aber Mama wird langsam schwierig. Kaum habe ich meine Zitze gefunden steht sie schon wieder auf und läuft weg . Ich finde das echt mühsam.

Elvis’ Kampf mit dem schwarzen Ungeheuer

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Wir schlafen immer noch viel. Aber ich glaube, das findet unsere Pflegemami noch ganz gut. Dann kann sie endlich mal ihre Sachen erledigen, wozu sie sonst nie kommt, da wir ihr immer um die Füsse wuseln. Was mich jedoch am meisten ärgert, ist, dass jedes Mal wenn wir schlafen, mit diesem grossen, lärmigen Ungeheuer daherkommt, das all unseren Dreck wegsaugt. Ich bleibe in meinem Kuschelbett liegen und vergrabe meinen Kopf ganz tief, aber den Lärm höre ich immer noch . Elvis mag dieses Ding gar nicht, er versteckt sich immer hinter den Kissen auf dem Sofa. Den anderen zwei ist es egal.

         

Oftmals kann unsere Pflegemami halt auch schlecht unseren treuherzigen Blicken widerstehen und schon lässt sie ihre Arbeit liegen und sitzt bei uns am Boden. Ich liebe es, wenn sie mich hochnimmt, auf den Rücken dreht und ihr Gesicht in meinen Bauch vergräbt und so komische Laute macht. Das kitzelt so schön, davon kann ich nicht genug kriegen . Als Dank lecke ich ihr immer die Wangen ab.

Während Emma mit Elvis in der ganzen Wohnung herumrennt und Purzelbäume schlägt, spiele ich viel lieber mit meinem kleinen Bruder Yoda. Er ist nicht ganz so grob wie die anderen zwei. Aber ich glaube meinem kleinen Bruder geht es nicht so gut. Er war auch schon beim Tierarzt, aber der konnte nichts finden. Immer wieder hat er so komische Momente, wo er nicht mehr spielen mag. Dann sitzt er einfach da, bewegt sich kaum mehr und atmet so schwer. Ich lass ihn dann in Ruhe, denn meistens nach einer halben Stunde ist er wieder fit wie ein Turnschuh und wir können weiterspielen.

         

Aber heute ist irgendwie alles anders. Yoda hat wieder seinen komischen Moment. Pflegemami kniet neben ihm am Boden. Plötzlich schlägt er wie wild um sich und fängt an zu schreien. Ein Schreien, das ich noch nie so gehört habe. Mami kommt angerannt und probiert Yoda zu beruhigen und bei Pflegemami sehe ich Tränen in den Augen, während sie sich über Yoda beugt und seine Nase und Mund in ihren Mund nimmt und Luft hineinbläst. Es ist alles so verwirrend. Ich habe Angst. Ich stehe da und schaue mein Pflegemami mit grossen, fragenden Augen an. Was passiert hier ?

Yoda verstarb an diesem Abend im Alter von nur 7 Wochen.

Im Gedenken an Yoda 1
Im Gedenken an Yoda 2

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