Huuch, wo bin ich denn hier gelandet? Muss ich jetzt etwas erzählen… ? Na gut, aber nur kurz, dann will ich wieder spielen gehen!

Mein Name ist Odin.

Anscheinend heisst so auch ein Göttervater. Tja, das passt wie die Faust auf’s Auge, denn ich habe bereits zwei Untertanen und es werden immer mehr .

Zurück zu dem Tag X, als ich eingefangen wurde. Meine Mama, meine zwei Geschwister und die anderen 12 Katzen leben auf einem Bauernhof. Nur drei meiner Tanten sind kastriert und deshalb holt eine Tierfreundin immer alle Kitten weg und vermittelt sie. Leider ist der Bauer eher stur und will auf Biegen und Brechen nicht kastrieren. Meine Geschwister mussten wir leider zurücklassen, die waren etwas flinker als ich. Ja, ich weiss was du jetzt denkst, aber natürlich versucht man sie nochmal einzufangen und dann kommen sie zu mir. Das zu meiner Herkunft.

Am Montag, 10. Juni, hat meine Pflegemama eine lange Autofahrt auf sich genommen um mich abzuholen. Manuela wusste noch gar nicht, dass ein neues Kitten unterwegs zum Verein ist, aber tja, wenn es um Katzen geht, arbeitet das Herz manchmal schneller als der Verstand . Zum Glück aller war Manu absolut verständnisvoll und hat, so wie sie eben ist, alles in einem Affentempo in die Wege geleitet, damit ich eine offizielle Vereinskatze werden kann.

Bei meiner Ankunft in meiner Pflegestelle wurde ich in einem Zimmer untergebracht, um erstmal anzukommen und alleine etwas Ruhe zu finden. Mir fiel sofort der Geruch eines anderen Katers auf, aber sehen konnte ich ihn noch nicht . Es hatte eine tolle Höhle und in der Höhle, das war soooooo kuschlig, lagen ein mega Flauschibettchen und eine weiche, ganz warme Katze, fast wie meine Mama, das hat mir Sicherheit gegeben. Irgendwie war sie aber doch nicht ganz echt. Neugierig wie ich bin, hab ich dann nach einer langen Schlafpause sofort die Erkundungstour in Angriff genommen und das ganze Zimmer von oben, naja so hoch wie ich mit meinen 6 Wochen komme, bis unten unter die Lupe genommen. Dass meine Pflegemama dabei war, war mir herzlich egal. Dann ging plötzlich ein grosses weisses Ding auf und dahinter, unfassbar, kam ein Paradies aus Spielzeugen einem komischen baum-ähnlichen Ding und viel Platz zum Spielen hervor und ein roter Kater, der selbst noch jung ist, aber deutlich älter als ich, schaute mich neugierig an . Sofort hüpfte ich auf ihn zu, aber ihm scheint das nicht zu gefallen, denn er schreckt zurück und holt mit der Tatze nach mir aus. Zum Glück nur fein und ohne Krallen.

So ging das dann den ganzen Tag und die Nacht weiter, eine Mischung aus Spielen, Kennenlernen und ja, er erzieht mich auch ein bisschen und zeigt mir meine Grenzen. Von ihm lerne ich ganz viel, zum Beispiel, dass man auf’s Sofa klettern kann. Ich glaube aber, dass mein Pflegepapa das nicht wirklich mag, denn ich ziehe mich noch mit den Krallen hoch, da ich zu klein bin um hochzuhüpfen . Aber sogar sein Herz habe ich erobert und er sagt nichts zu mir. Vom Sofa aus kann man gaaanz toll aus dem Fenster gucken. Doch Nero, so heisst mein neuer Freund, klettert immer auf dieses Ding von Baum, also mache ich das jetzt auch. Aller Anfang ist schwer, aber ich schaffe es tatsächlich hoch und die Aussicht da ist noch viel besser. Schlafen tue ich auch immer da oder in der Höhle, aber ich bin gerne bei den Menschen und die sind meistens nicht in meinem Zimmer, denn das soll mein Rückzugsort sein. Dümmer geht’s ja nicht! Ich, Rückzug? Pah, ich will Gesellschaft und die Welt entdecken .

Wusstet ihr, dass man auch mit Menschen (meinen Untertanen) kuscheln kann? Wenn nicht, versucht es mal, es ist mega schön. Aber nicht zu lange, denn die grosse weite Welt des Spielens und Entdeckens hat noch viel zu bieten.

So das war’s erstmal, der Rascheltunnel ruft, ich halte euch auf dem Laufenden, versprochen.

Euer Odin

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