Liebe Tagebuch Leser

Gestern war es erst, als man mich zusammen mit Molly bei der Dame abholte, die uns bisher versorgt hat. Sie hat den Verein angerufen und mitgeteilt, dass 2 weitere Katzen ihre Jungen gebracht hätten und sie froh sei, wenn diese abgeholt und in Pflegestellen untergebracht würden, was natürlich gleich organisiert wurde. Heute kamen Manu und Margot vorbei, um uns abzuholen.
Kurz darauf wurden wir ins Auto geladen und auf ging unsere Reise zum Tierarzt, denn Manu hat gleich, nachdem klar war, dass wir abgeholt werden diesen Termin organisiert. Und das war gut, denn eine traurige Überraschung wartete auf sie…

Die Fahrt zum Tierarzt war nicht allzu lange und auch mussten wir nur ganz kurz im Wartezimmer verharren, denn die Tierärztin ist immer besorgt und schaut dafür, dass Termine eingehalten werden. Als erstes musste ich mit meinen Kindern auf den Behandlungstisch. So stellten sie meine Box dort ab und holten als erstes meinen Nachwuchs heraus, was ich problemlos zu liess. Ich fauchte nicht und liess mich sogar in der Box streicheln, doch was danach kam war eine echte Tragödie!

Manu versuchte das erste meiner Kinder heraus zu nehmen und sagte bereits beim Anfassen “hier stimmt was nicht!”. Kaum war mein kleiner Soleil draussen, drehten sie ihn auf den Rücken und konnten kaum glauben was sie sahen. Der Bauch war blutverschmiert und es hing der Darm aus dem Bäuchlein heraus. Zwar versuchten sie meinem Kind zu helfen, doch da dies unmöglich war entschied die Tierärztin, dass man meinen Sohn besser erlöst, da er ganz sicher Schmerzen hatte. Weinend stimmte Manu zu und in ihren Händen durfte mein kleiner Schatz über die Regenbogenbrücke gehen, was alle im Raum ziemlich erschütterte .

Danach versuchten sie das zweite meiner Kinder aus der Box zu nehmen, doch auch hier meinte Manu, dass sei unmöglich – irgend etwas hängte fest… Erst als sie noch mein zweites Kitten in die Hand nahm ging es und zum Schock aller stellten sie fest, dass ich die Nachgeburt nicht gefressen hatte und diese sich zwischen den beiden Kleinen verknotet hatte . Da meine Kinder bereits 2-3 Tage alt waren, roch es nicht sehr schön und es war klar, dass schnellstens dieser Umstand geändert werden musste.
Die Tierärztin gab ihr Bestes alles wegzuschneiden und dafür zu schauen, dass die Wunden bei den Kleinen sauber gewaschen und desinfiziert wurden. Dennoch war sie sehr skeptisch und meinte, dass die Überlebenschancen ziemlich gering seien, sie aber unterstütze, dass wir es versuchen. Sie weiss, dass sich alle Pflegestellen mit Leib und Seele für das Wohl der Schützlinge einsetzen und rechtzeitig handeln werden, dennoch war ihre Prognose nicht sehr optimistisch.

Mir selbst ging es gut, der Gesundheitscheck und der Leukose Test konnte gemacht werden und danach wurde ich zu meinen zwei verbleibenden Kätzchen gebracht, wo ich mich wieder vom Untersuch erholen konnte.

Kurz darauf wurden wir mit vielen Tipps, Ratschlägen und dem okay uns jederzeit dem Pflegestellen Tierarzt vorzustellen an unser Pflegemami übergeben, die sich schon während der Fahrt in unser Zwischenzuhause super um uns gekümmert hat und nach dem Eintreffen im Daheim auch immer wieder Manu informierte, wie es uns geht. Alle machten sich grosse Sorgen und alle wollten nur das Beste für meine Kinder.
Am nächsten Morgen wurden wir dem Tierarzt der Pflegestelle vorgestellt, der nicht mal so düstere Prognosen für uns bereit hielt, doch leider war dem nicht so und meine Kinder verstarben im Verlaufe des Nachmittags, eines nach dem anderen .

Nun bin ich durch den Wind. Ich verstehe die Welt nicht mehr und ich weiss nicht, was geschehen ist. Da reicht es nicht aus, dass mein Pflegemami mir immer wieder versichert, dass meine zu frühe Schwangerschaft mich überfordert hat und ich aus Unwissen falsch gehandelt habe . Ich brauche meine Zeit alles zu verdauen und wieder zu mir zu finden.
Schön ist, dass mir mein Pflegemami diese Zeit geben will, schön ist, dass sie mich nicht aufgibt, auch wenn ich zur Zeit eher mit Fauchen und Kratzen reagiere.

Gebt mir etwas Zeit wieder zu mir zu finden und ich denke, ich packe das.

Traurige und weinende Miaus von mir,
eure Dolly

          

          

 

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