Liebe Leserinnen und Leser
Wie schön ist es, Tayras Kitten wachsen und gedeihen zu sehen 😊! Vielleicht könnte man sagen, dass sie ein bisschen starrsinnig sind, was ihre erhöhte Aufmerksamkeit (sprich Ängstlichkeit bei menschlicher Aktivität) angeht, aber es sind durchaus stetige Fortschritte erkennbar. Wenn ich mich, so wie jetzt eben beim Schreiben dieses Tagebucheintrags, in den Unterschlupf setze, legen sie sich meist irgendwo in meiner Nähe nieder, gucken mir zu und sind dabei mittlerweile völlig entspannt 😺. Ich hege den leisen Verdacht, dass sie hauptsächlich auf Leckerli warten, aber ich freue mich dennoch darüber, dass sie längst nicht mehr versteckt in den Ecken sitzen.
Wenn die Leckerlirunde startet, dann sind sie alle dabei und kommen ganz nah. Plötzlich finden sie meine Hand sehr interessant! Sie lassen sich dabei auch streicheln, auch wenn durchaus klar ist, dass sie dies einzig tolerieren, weil sie gleichzeitig ein Leckerli ergattern können. Dies wiederum motiviert mich natürlich, sie grosszügig zu bestechen und wir feiern richtiggehende Leckerli-Orgien 😇. Nur Larimar mag es noch immer nicht, angefasst zu werden 😕. Er zeigt sein Interesse, indem er sich leise von hinten anschleicht und an mir riecht. Vorsichtig und jederzeit bereit, zu flüchten, ergründet er wohl, was ihm mein Geruch erzählt und was er von mir halten soll.
Ich hatte in den letzten Tagen die Idee, dass die Ängstlichkeit der Kitten auch direkt mit dem Raum zusammenhängen könnte, in dem sie ja geboren und aufgewachsen sind. Hier haben sie es von ihrer Mama gelernt und vielleicht sind sie es sich mittlerweile gewissermassen gewöhnt, hier stets eine gewisse Alarmbereitschaft aufrecht zu erhalten. Und gleichzeitig haben wir da aber auch Paku, der schon schön zutraulich ist und deutlich anzeigt, dass er gerne mehr von der Welt erleben möchte. Deshalb habe ich den Kitten inzwischen einige Male den Vorraum des Unterschlupfs geöffnet. Während ich putze, dürfen sie diesen erkunden, die Kratztonne dort erobern und mit den Spielsachen spielen, die nur dort draussen sind. Das geniessen sie sehr 😸! Und ich habe tatsächlich den Eindruck, dass sie damit ein gewisses Selbstbewusstsein gewinnen. Wir bewegen uns dann fast völlig ungezwungen aneinander vorbei, was noch vor kurzer Zeit kaum möglich war. Da schauten drei von vier zurückgezogen von weitem (und der vierte hing an meinem Besen 🤣).
Inzwischen stehen nicht nur Paku, sondern auch Ylvi und Myan an der Tür bereit, um wenn irgendwie möglich ganz schnell in den Vorraum zu flitzen. Larimar lauert dann meist gleich um die Ecke und wartet auf eine Gelegenheit, seinen Geschwistern hinterher zu laufen. Kleine Abenteurer haben wir hier 🥰!
Ich freue mich übrigens besonders, heute von einem ganz grossen Abenteuer zu berichten, das zwei von Tayra’s Kitten bevorsteht: Ylvi und Myan wurden nämlich von ihren Menschen gefunden💕! Am Samstag bekamen sie Besuch und es war ein richtig schönes Erlebnis für alle. Die eigentlich scheuen Katzen fühlten sich trotz unbekannten Leuten im Unterschlupf spürbar wohl und sie interessierten sich sehr dafür, wer sich hier so ehrlich und einfühlsam mit ihnen beschäftigte. Der zurückhaltende Myan legte sich zufrieden in die Nähe seiner Besucherin und Ylvi liess sich von ihrem zukünftigen Dosenöffner sogar hinter dem Öhrchen kraulen 😻!
Ich war sehr gerührt zu erleben, dass auch doch ziemlich scheue Kätzchen passende Menschen finden können und sich so sehr öffnen können, wenn ihnen die Zeit und der Raum dafür gelassen wird. Myan und Ylvi bleiben aber noch eine Weile im Unterschlupf und werden nach den Ferien ihrer Menschen gegen Ende September zu ihnen ziehen dürfen. Mich ganz persönlich freut sowohl das eine wie das andere❤️.
Das Pflegemami vom Unterschlupf
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