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Unsere letzten Wochen in der Pflegestelle

Liebe Tagebuchleser

Unsere Pflegemami hat diese Woche Ferien und das hat sie sich auch reichlich verdient, denn mit uns hat sie immer alle Hände voll zu tun und nebenbei arbeitet sie ja noch 100%. Dass sie Ferien hat, ist also völlig in Ordnung für uns 😉. Aber dass sie nun auch noch ein paar Tage verreist, finden wir nicht in Ordnung. Sie kann uns doch jetzt nicht einfach alleine lassen! Am Tag ihrer Abreise bekommen wir jedoch Besuch, es sind die Eltern vom Pflegemami. Sie sollen also auf uns aufpassen. Das ist auch ok für uns, Hauptsache der Fressnapf ist immer reichlich gefüllt und die Toiletten geputzt und wie es sich herausstellt, kann man mit unseren Aufpassern auch noch ganz toll spielen. Ist also voll in Ordnung wenn das Pflegemami etwas in die Ferien geht 👍.

        

        

Nach ein paar Tagen geht es uns aber leider nicht mehr so gut, keine Ahnung warum. Wir haben fast alle Durchfall, Kaan verkackt sein ganzes Hinterbein und rennt dann so durch das ganze Zimmer 🙀. Unser Mami versucht das Beinchen von Kaan sauber zu lecken, aber es ist schon zu spät, Wände, Kratzbaum und Boden sind braun verschmiert und alles stinkt. Ich glaube die Eltern vom Pflegemami sind sehr besorgt um uns und wohl auch etwas gestresst. Ich höre noch, wie sie am Telefon zum Pflegemami sagen, dass sie froh sind wenn sie wieder da ist. Und dann ist sie wieder da, das Pflegemami! Sie sieht ziemlich entspannt aus nach ihren Ferien. Aber diese Entspanntheit verschwindet von einer Sekunde auf die andere, als sie unser Zimmer betritt. Es sieht katastrophal aus, wir haben so ziemlich überall im Zimmer unsere Hinterlassenschaften liegen lassen – nur nicht im Katzenklo 😮! Aber unsere Pflegemami ist ja eine unglaubliche Putzfee, wäre ja gelacht wenn sie das nicht wieder hinbekommen würde. Bis am Abend war dann alles wieder sauber und wir staunten nicht schlecht, am nächsten Tag hatten wir keinen Durchfall mehr! Vielleicht haben wir das Pflegemami einfach zu sehr vermisst?

        

        

Wir sind nun schon sehr lange in diesem Zimmer und ich spüre, dass es bald eine Veränderung geben wird. Und diese Veränderung kommt dann plötzlich Schlag auf Schlag. Schon seit Wochen steht eine Transportbox in unserem Zimmer und immer wieder habe ich gesehen, wie das Pflegemami Leckerlis in diese Transportbox geworfen hat und unsere Mami sie dort drin gefressen hat. Wenn ich genug schnell war, konnte ich die Leckerlis vor dem Mami erhaschen 😅. Auch heute geht das Mami wieder in die Transportbox, aber dann plötzlich wird das Törchen zur Box geschlossen und das Pflegemami verschwindet mit der Transportbox und unserem Mami. Wir wissen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass wir unsere geliebte Mami nie wieder sehen werden 😢.
Als am nächsten Tag unsere Mami immer noch nicht zurückgekehrt ist, fangen wir an sie zu suchen und müssen immer wieder weinen. Unsere Pflegemami setzt sich zu uns und erklärt, dass wir nun alt genug sind um ohne Mami durchs Leben zu gehen. Unsere Mami ist kastriert worden und durfte wieder zurück in die Freiheit von wo sie gekommen ist. Wir sind etwas verwirrt und verstehen die Welt nicht mehr. Vor allem Jumi, der so eine enge Beziehung zu seiner Mami hatte 😻.

         

        

Das Pflegemami versucht uns zu trösten und abzulenken und von nun an bleibt die Türe zu unserem Zimmer plötzlich offen. Dürfen wir nun echt da raus 🤭? In die grosse Welt hinter der Türe? Für einen Moment vergessen wir den Trennungsschmerz und sind voll und ganz beschäftigt die Wohnung zu erkunden. Wie toll ist das denn, da hat es ja noch weitere Kratzbäume und viele andere tolle Sachen. Und vor allem hat es soviel Platz um einander so richtig nachzujagen. Wir geniessen die neugewonnene Freiheit und der Trennungsschmerz wird immer wie weniger. Ab und zu geht Jumi in unser Zimmer und weint um seine Mami, dann kommt sofort das Pflegemami angerannt, tröstet ihn, spielt mit dem Federwedel und schon hat Jumi seinen Schmerz wieder vergessen.

        

        

Nun können wir jeden Tag in der ganzen Wohnung herumtollen und überall zu den Fenstern herausschauen. Wir haben auch Bekanntschaft mit Monti und Fiona gemacht, den Hauskatzen vom Pflegemami. Monti ist echt cool, wie ein grosser Onkel 😎. Auf ihm kann man herumturnen und Blödsinn machen. Fiona ist da eher eine Zicke, die faucht uns die ganze Zeit an und dem Jumi hat sie sogar mal eine gewischt. Mir macht sie damit keine Angst, im Gegenteil, es spornt mich nur noch mehr an, ihr nachzuschleichen… 😊

        

        

Heute kommt wieder der Besuch, der schon mal vor drei Wochen da war. Aber irgendwie scheint es heute anders zu sein als letztes Mal. Wir schlafen überall verteilt auf den Kratzbäumen, aber unsere Ohren sind Richtung Besuch gespitzt. Sie kommen zu uns, streicheln uns und reden. Dann setzen sie sich an den Tisch und erledigen irgendwelchen Papierkram. Irgendwann stellt das Pflegemami eine Transportbox auf den Boden, holt zuerst Jumi, dann Kaan und setzt beide hinein. Und was ist mit mir? Darf ich etwa nicht mit 😧? Ich springe vom Kratzbaum und renne zur Box.

        

        

Ich lasse doch meine Brüder nicht alleine verreisen. Das Pflegemami lacht mich an, öffnet das Törchen zur Box und lässt mich auch herein. Ich habe keine Ahnung was eigentlich grad passiert, aber ich denke es wird nichts Schlimmes sein, es fühlt sich auf jeden Fall gut an. Es fühlt sich an, als würden wir einen Schritt in ein neues Leben machen 😊. Jumi hat sich schon hingelegt, Kaan fängt an zu jammern und ich schaue in das Gesicht vom Pflegemami. Sie sieht sehr traurig aus. Ich flüstere ihr zu, dass sie sich um uns keine Sorgen machen muss. Wir packen das schon, wir sind ein starkes Trio. Und schon werden wir aufgehoben und in ein Auto verfrachtet.

Los geht’s in unser neues Zuhause!

Eure Laila

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