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Fauchen, Fiepsen und… nochmals Fauchen

Liebe Leserinnen und Leser

Wie sagt man auf kätzisch: “Ich tu dir nicht weh, ich verspreche es dir”? Ich wüsste es so gern, denn Tayra fürchtet sich so sehr vor uns Menschen 🙀! Die tapfere, lackschwarze Katzendame ist Mitte April hochträchtig in den Unterschlupf gebracht worden. Sie hat gefaucht, immer wieder einen Fluchtweg gesucht, geweint und gerufen.

Larimar                                                                         Myan

        

Paku                                                               Ylvi

        

Am 5. Tag habe ich es schliesslich im Unterschlupf fiepsen gehört. Tayra schenkte vier schwarzen und schwarzweissen Minibüsis das Leben 😊. Vom ersten Moment an hat sie sich rührend und routiniert um ihre Kinder gekümmert. Nahezu durchgehend waren die Kleinis während den ersten Wochen schön aufgereiht angedockt. Dies war eine grosse Erleichterung, denn ich hätte nicht wagen dürfen, die Hand in die Wurfbox zu strecken, ausser ich hätte diese ohnehin schon länger loswerden wollen. In dem All-Inclusive-Service, denn die Mama ihren Babys bietet, ist nämlich auch ein Security- und Bodyguard-Paket enthalten 😉.

        

Da tägliches Wiegen so nicht möglich war, erstand ich mir eine Überwachungskamera und stellte diese vor die Wurfbox. Ich verbrachte während den ersten drei Wochen einen überwiegenden Teil meiner Freizeit damit, in den Unterschlupf zu linsen 👀, beobachtete die Entwicklung, machte Bilder und verglich Videos, um sicherzustellen, dass die vier alle gut gedeihen und angemessen an Umfang und Länge zulegten.

        

Nach über zwei Wochen gelang es mir schliesslich, ab und zu auch einen direkten Blick in die Wurfbox zu erhaschen, ohne dabei Tayra’s Grenzen zu sehr zu überschreiten. Die vier Minis konnte ich im Prinzip inzwischen anhand ihrer Zeichnung unterscheiden. Und doch ist es bei all diesem vielen schwarzen Fell gar nicht so einfach, die einzelnen Körper zu auszumachen, wenn sie sich so zu einem Schlafhaufen zusammenkuscheln 🥰!

        

Pünktlich nach drei Wochen begannen die Kleinis, die Welt ausserhalb der Wurfbox wahrzunehmen. Ich baute ihnen eine kleine Treppe, da der Rand anfangs noch zu hoch war für sie, um ihn zu überwinden. Dennoch waren die ersten Ausflüge doch mehr Gepurzel als dass sie gezielt gekrabbelt wären 😂.

       

Inzwischen sind Tayra’s Kitten 6 Wochen alt. Sie sind aus der Wurfbox ausgezogen und kuscheln sich in verschiedenen Verstecken im Unterschlupf zusammen. Es gab Gelegenheiten, bei denen ich alle auch mal nehmen, streicheln und wiegen konnte 😺. Sie sind zu unfassbar süssen Kleinkinderkätzchen herangewachsen, torkeln, purzeln, raufen was das Zeug hält. Spielzeug ist noch suspekt, Futter wird langsam interessant. Das Prinzip des Katzenklos haben sie (nach anfänglichen Missverständnissen 😉) erlernt und sie sind ausserdem überzeugt, dass ich ihnen den Wassernapf ausschliesslich dazu fülle, damit sie zu viert drum rum turnen, die Pfoten reinplatschen lassen können und so möglichst schnell alles Wasser, das vorher drin war, möglichst breit verteilen 🤣.

       

Tayra ist leider weiterhin unglücklich 🥱. Wir haben es zusammen geschafft, dass sie Schleckleckerli von einem langen, festen Kartonstreifen leckt, wenn ich den ihr hinhalte. Aber sie faucht auch nach all der Zeit noch immer jedes Mal, wenn ich den Unterschlupf betrete, wenn ich an ihr vorbei zu den Futternäpfen gehe und wenn ich mich ihr mehr als auf etwa einen halben Meter nähere 😾. Inzwischen bekommt sie Unterstützung von vier kleinen Mäulchen, die sich als Babychor synchron öffnen und ihr Fauchen im Falsett nachahmen. So richtig Angst haben sie nicht mehr vor mir, die Minis. Aber sie haben von ihrer Mama gelernt, dass man so mit mir sprechen muss. Dass man mir jedes Mal aufs Neue erklären muss, dass ich auf Distanz bleiben soll. Gelegentlich finden sie dann die Hand doch nicht so doof, die ein wenig hinter dem Öhrchen krault, sehen sich aber vermutlich bestätigt darin, dass ich etwas schwer von Begriff sein muss, da ich sie gleichwohl immer wieder anfasse, obwohl sie doch nein gesagt haben 😅.

        

        

Wir haben eine sehr, sehr anstrengende Zeit hinter uns, die fünf Fellnasen und ich. Ich wusste über lange Phasen nicht, wie ich es jemals schaffen sollte, die Kleinis nehmen zu können. Ich machte mir furchtbare Sorgen, weil ich sie nicht entwurmen konnte, als sie gross genug gewesen wären dafür und habe mir immer wieder überlegt, wie ich es schaffen würde, eines zum Tierarzt zu bringen, wenn es nötig würde. Ich kam definitiv an meine nervlichen Grenzen 🤔. Und dennoch schaue ich nun zuversichtlich nach vorne. Ich hab Tayra sehr gern 😍, bin fasziniert davon, wie liebevoll sie als Mama ist und achte ihren Mut. Obwohl sie mich sehr fürchtet, würde sie sich zwischen mich und ihre Kinder stellen, wenn sie müsste. Muss sie aber nicht, denn diese werden nun immer neugieriger und kommen auch mal von selber auf mich zu.

Sehen wir, wie es sich weiter entwickelt. Ich werde an dieser Stelle davon erzählen 😊.

Liebe Grüsse vom Pflegemami

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