Liebe Tagebuchleser
Miro schien sich noch gut daran erinnern zu können, dass immer wenn ich auftauchte, für ihn etwas Unangenehmes passierte. Zweimal holte ich ihn aus seiner Pflegestelle, brachte ihn an einen neuen Ort, zum Tierarzt und zum Schluss noch zu einer vorwitzigen Katzendame, mit der er nichts anfangen konnte. Kein Wunder also, dass er mir nicht über den Weg traute. Erst verzog er sich einmal hinter die Kücheninsel und beobachtete mich misstrauisch. Schliesslich fand er es wohl sicherer, nach oben ins Büro zu flüchten. Weder Spielsachen noch Leckerlis konnten ihn wieder hervorlocken. Trotzdem gelang es mir, ein paar Fotos von dem süssen Kater zu machen.
Miro hat wirklich das grosse Los gezogen, nicht zuletzt, weil seine Besitzer nie aufgegeben und immer wieder nachgefragt hatten, ob er nicht doch zu haben sei. Sie hatten sich in sein Foto auf unserer Homepage verliebt und wollten ihn unbedingt zu sich holen. Seine (noch) Unsicherheiten stören sie nicht im geringsten, sie lieben Miro wie er ist und würden ihn niemals wieder hergeben. Miro ist wirklich ein toller Kater und hat sein neues, liebevolles Daheim wirklich verdient.
Ich habe mich wirklich sehr gefreut euch kennenzulernen und Miro wiederzusehen. Vielen Dank, dass ich euch besuchen durfte. Ich wünsche euch nur das Allerbeste, ein wunderbares Leben und viel Freude zusammen.
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Aber lassen wir nun Miro gleich selbst erzählen, wie es ihm in letzter Vergangenheit ergangen ist:
Hallo liebe Katzenfreunde
Hier mal wieder ein paar News von ‘Miro the Hero’.
Bei mir ist alles im grünen Bereich und das Hauspersonal Sandra und Mike geben keinen Anlass zur Reklamation. Allerdings muss ich hier öfter mal den Pausen-Clown spielen, um ein bisschen Leben in die Bude zu bringen. Dann ziehe ich mich mit den Vorderpfoten auf dem Teppich umher wie eine Robbe, oder lasse ich mich mit dem Kopf voran vom Sofa auf den Boden gleiten, statt wie eine normale Katze einfach runter zu springen. Die beiden kriegen dann vor lauter Lachen fast keine Luft mehr.
Schlafen tue ich übrigens sehr gerne auf dem Rücken und am liebsten auf dem Sofa zwischen meinen Mitbewohnern, denn da gibts immer wieder mal Streicheleinheiten am Bäuchlein. Wenn wir Abends fernsehen bin ich oft voll dabei. Tiersendungen finde ich besonders spannend. Wenn in einem Film aber ein Telefon klingelt, schrecke ich auf und schaue verwirrt umher. Mike meint dann immer ‘kannst weiter schlafen – der Anfruf ist nicht für dich’.
Den Katzenbaum, die Körbchen und Deckchen, welche hier überall im Haus für mich bereit stehen, benutze ich nicht. Für was auch? Ich habe ja ein Sofa, ein paar Sessel und das grosse Bett. Neuerdings versuche ich mir auch Tricks beizubringen. Einer meiner besten Tricks ist, mich immer kurz vorher genau dort hin zu legen, wo sich Sandra oder Mike hinsetzen möchten. Es gelingt mir zwar nicht immer, aber ich arbeite daran. Die beiden sind ebenfalls ganz begeistert von meinem Talent!
Was ich aber immer noch nicht so richtig mag, ist hochgehoben und getragen zu werden. Mittlerweile weiss ich zwar, dass mir da oben auf dem Arm nichts passiert, aber so richtig gern habe ich es trotzdem nicht. Ich klettere auch nirgends hoch. Ich bin lieber unten. Sandra meinte, ich sei halt ein sehr ‘bodenständiger’ Kater.
Und dann kam der grosse Tag, als ich das erste Mal nach draussen durfte. Sandra und Mike waren beim Gedanken ziemlich nervös, weil ich noch immer so unsicher und schreckhaft bin. Zu ihrer Erleichterung bin ich aber nicht gleich hinausgestürmt, sondern habe mich erst einmal ganz vorsichtig umgeschaut und auch nur die nahe Umgebung ums Haus erkundet. Nach 45 Minuten hatte ich jedoch schon genug Action und bin wieder zurück ins Haus. Meine Mitbewohner haben mich vor Erleichterung so lang gestreichelt, ich wäre danach fast als Nackt-Katze durchgegangen!
Vor kurzem kam Kathrin zu uns, um die Nachkontrolle zu machen. Okay, Spoiler-Alarm… Mike und Sandra dürfen mich behalten. Zum Glück!!! Ich habe ja nicht so gute Erinnerungen an Kathrin. Immer wieder wurde ich von ihr umplatziert und auch zum Tierarzt gebracht. Als sie ins Haus kam und ich sie erkannte, hatte ich echt Angst, dass sie mich wieder mitnimmt. Dann dachte ich aber: „Nix da Mädel, heute kriegst du mich nicht!“ Wie der Blitz bin ich geflüchtet und habe mich oben im Büro vor ihr versteckt. Sie hat zwar versucht mich mit Spielzeug hervor zu locken, aber ich bin doch nicht doof! Als sie weg war, versuchten Mike und Sandra mich runter zu locken, aber der Schreck sass noch viel zu tief. Erst am späten Abend fasste ich wieder Mut und kam ins Wohnzimmer zurück. Sie streichelten mich und sagten ich brauche keine Angst zu haben. Ich dürfe für immer hier bei ihnen bleiben.
Manu, Kathrin, Anna und Dersy, ich möchte mich nochmals ganz herzlich bei euch bedanken! Auch wenn ich anfangs viel durchmachen musste, jetzt bin ich endgültig angekommen und es könnte mir kaum besser gehen! Sandra und Mike sind überglücklich mit mir.
So, ich muss Schluss machen, denn ich höre Mike aus der Garage kommen und ich muss mich ganz schnell auf‘s Sofa legen, bevor er sich dort hinsetzen kann… 😉
Ich hänge euch noch ein paar Fotos von mir an. Haltet die Ohren steif und bleibt gesund!
Euer Miro
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