Liebe Tagebuchleser
Was für eine Woche, die wir da hinter uns haben. Nachdem wir letzte Woche in unser neues Übergangszuhause gezogen sind, hiess es für uns zuerst einmal alle Verstecke ausfindig zu machen, in welche wir uns zurückziehen konnten, wenn wir nicht so Lust auf unsere Pflegeeltern hatten. Davon haben wie bereits einige gefunden! Unter allen verschiedenen Gegenständen, hinter jedem Regal und auch sonst haben wir noch einige Verstecke entdeckt. Cleo hat es sogar unter das Sofa geschafft, obwohl der Spalt relativ klein war. Der Pflege Papa hat nämlich gedacht, wir zwei seien schon viel zu gross und hat die Abdeckung nicht hin montiert.
Ich bin immer noch skeptisch, wenn die Menschen zu mir kommen und mich streicheln, doch ich geniesse es auch schon viel mehr und lasse auch meinen Motor an und schnurre – etwas das ich gar noch nicht kenne. Mich hat noch nie jemand so viel gestreichelt. Cleo ist da schon ein bisschen entspannter. Sie faucht jeweils zwar, wenn die Pflegeeltern zu ihr kommen um sie zu streicheln. Sie lässt sich jedoch immer mit einem Leckerli überlisten und geniesst dann die Streicheleinheiten um so mehr.
Ich habe jetzt einen super Platz im obersten Körbli auf dem Katzenbaum gefunden. Da hab ich meine Ruhe, kann mich streicheln lassen wenn ich möchte und habe den Überblick. Letztens ist aber einfach Cleo ebenfalls hochgehüpft und hat sich zu mir gelegt. Manchmal geniesse ich es mit ihr zu kuscheln, aber wenn sie dann gestreichelt wird, geht sie mir ein wenig auf die Nerven, weil sie mir dann immer ihren Po ins Gesicht hält oder auf mich drauf sitzt und mit ihrem Kopf mich neckt. Den Po kann sie auch gut mal den Pflegeeltern hinstrecken, wenn sie sich voll dem Entspannungsmodus hingibt.
Mitte Woche hat Cleo einmal sogar mit der Plüschangel gespielt, hat sich dann aber mit den Pfoten darin verfangen und hatte dann trotzdem Angst. Das Spielen braucht noch ein wenig Zeit, da ich und Cleo unser Vertrauen zu den Pflegeeltern erst noch stärken wollen. Cleo hat von weitem eine Bekanntschaft mit einem anderen Büsi gemacht, welches sie von der Balkontüre aus gegenüber entdeckt hat. Da hat sie wenig gemauzt, da sie wahrscheinlich nach draussen wollte. So schön, dass unsere Pflegeeltern (und der Verein) für uns ein Zuhause mit Freigang suchen. Das brauchen wir und vermissen wir im Moment.
Ich bewege mich die letzten paar Tage etwas freier in der Wohnung und getraue mich sogar unter dem Tag ein Zimmer zu wechseln. Wenn ich meine Pflegeeltern sehe, bin ich noch ängstlich und suche mir ein nächstgelegenes Versteck, aber wenigstens versuche ich tagsüber mich etwas zu bewegen. Das ist ein Riesen-Erfolg! Denn zu Beginn bin ich den ganzen Tag im selben Versteck gesessen und habe mich kaum bewegt. Cleo ist da schon etwas mutiger und spaziert selbstbewusster durch die Wohnung, aber immer noch mit einem skeptischen Auge.
Cleo begrüsst auch unsere Pflegeeltern seit neustem am Morgen und wenn sich die Schlafzimmertüre öffnet, sitzt sie schon im Gang. Sie lässt sich noch nicht streicheln, aber markiert ihre Anwesenheit, was meine Pflegeeltern freut. Ich getraue mich das noch nicht, aber hoffentlich bald kann ich selbstbewusster durch die Gegend laufen und mich zeigen.
So genug für diese Woche, jetzt muss ich wieder ein wenig auf Entdeckungstour.
Bis bald, eure Minou
623 Leser